Mercedes-Benz 167: Top Leasing-Angebote
Der Hightech-Koloss aus Alabama: Die Baureihe 167 (GLE) definiert den Komfort neu
Stuttgart/Tuscaloosa – Wenn Ingenieure bei Mercedes intern von der „Baureihe 167“ sprechen, meinen sie das Rückgrat ihrer profitablen SUV-Sparte. Gemeint ist die aktuelle Generation des GLE (V167) und dessen schnittiger Bruder, das GLE Coupé (C167). Gebaut im US-Werk Tuscaloosa, trat dieses Modell 2018 ein schweres Erbe an: Es musste den Bestseller der M-Klasse ersetzen und gleichzeitig gegen den BMW X5 und Audi Q7 bestehen. Das Ergebnis ist ein fahrender Computer, der vor allem eines kann: die Außenwelt fast vollständig aussperren.
Das Fahrwerk: Tanzen statt Wanken
Das absolute Alleinstellungsmerkmal der 167er-Baureihe ist das optionale E-Active Body Control. Es ist weit mehr als nur eine Luftfederung.
- Die Technik: Basierend auf dem 48-Volt-Bordnetz kann das System die Feder- und Dämpferkräfte an jedem Rad individuell regeln.
- Der Effekt: In Kurven legt sich der Wagen wie ein Motorrad hinein („Curve“-Funktion), um Fliehkräfte zu minimieren.
- Der virale Hit: Weltberühmt wurde der „Freischaukelmodus“. Eigentlich gedacht, um sich im tiefen Sand freizuwühlen, indem das Auto auf und ab hüpft, wurde er in Musikvideos und auf Social Media zum ultimativen Show-Effekt an der roten Ampel.
Der Antrieb: Die Nische im Mainstream
Mercedes geht bei den Motoren einen Weg, den sonst kaum noch jemand beschreitet: Die Kombination aus Diesel und Plug-in-Hybrid.
- Der GLE 350 de: Dies ist für viele deutsche Dienstwagenfahrer und Vielfahrer die „Eierlegende Wollmilchsau“. Mercedes verbaut eine riesige Batterie (31,2 kWh Kapazität – so viel wie manche Kleinwagen früher als reines E-Auto hatten).
- Die Konsequenz: Der Wagen schafft realistische 80 bis 100 Kilometer rein elektrisch, hat aber für die Langstrecke einen sparsamen Diesel an Bord. Das drückt den Verbrauch im Alltag massiv und ermöglicht steuerliche Vorteile, ohne die „Reichweitenangst“ auf der Autobahn.
Das Facelift 2023/2024: Feinschliff im Detail
Vor kurzem hat Mercedes der Baureihe eine Modellpflege (MOPF) spendiert. Äußerlich blieb man zurückhaltend (neue Lichtsignatur in den Scheinwerfern, leicht geänderte Schürzen), doch innen tat sich mehr:
- Lenkrad: Das neue Lenkrad mit den Doppel-Speichen und Touch-Bedienflächen hielt Einzug. (Ein Punkt, der oft kritisiert wird, da echte Tasten meist präziser sind).
- Offroad-Modus: Das Display bietet nun eine „transparente Motorhaube“. Kameras rechnen den Vorderwagen aus dem Bild heraus, sodass man auf dem Bildschirm sieht, wo genau die Vorderräder stehen – extrem hilfreich im schweren Gelände oder bei hohen Bordsteinen.
Platz und Variabilität: S-Klasse auf Stelzen
Der GLE (V167) ist im Vergleich zum Vorgänger deutlich gewachsen (Radstand plus 80 mm).
- Fond: Das Platzangebot in der zweiten Reihe ist fürstlich, optional lässt sich die Rückbank erstmals vollelektrisch verstellen – ein Feature, das man sonst eher aus der Maybach-Liga kennt.
- Siebensitzer: Auf Wunsch gibt es eine dritte Sitzreihe. Diese ist zwar für Erwachsene auf langen Strecken eng, macht den GLE aber zum vollwertigen „School-Run“-Transporter.
- Das Coupé: Wer das GLE Coupé (C167) wählt, verzichtet auf die dritte Sitzreihe und etwas Ladehöhe, bekommt dafür aber die bulligere Optik und ein straffer abgestimmtes Fahrwerk, um dem BMW X6 Paroli zu bieten.
AMG: Wenn der Elefant tanzt
Natürlich gibt es die 167er auch aus Affalterbach. Der GLE 63 S nutzt einen 4,0-Liter-V8-Biturbo mit Mild-Hybrid-Unterstützung. Es ist physikalisch fast absurd, wie dieses 2,4-Tonnen-Trumm beschleunigt und dank Wankstabilisierung um Ecken geht. Allerdings: Der V8 wird wohl mittelfristig eine bedrohte Art bleiben, auch wenn Mercedes ihn hier noch kultiviert.
Der souveräne Alleskönner
Die Baureihe 167 ist aktuell vielleicht das „kompletteste“ Auto im Mercedes-Portfolio. Sie bietet fast den Komfort einer S-Klasse, die Variabilität eines Kombis und (dank bis zu 3,5 Tonnen Anhängelast) die Zugkraft eines Arbeitstieres. Der Preis dafür ist hoch – und das Gewicht enorm. Besonders die Plug-in-Hybride kratzen an der 2,7-Tonnen-Leermasse-Marke, was man beim Bremsen durchaus spürt.