Mazda CX-60: Top Leasing-Angebote
Angriff auf die Premium-Liga: Mit dem CX-60 wagt Mazda den Aufstieg – und schwimmt gegen den Strom
München/Hiroshima – Wenn ein Autohersteller in der heutigen Zeit ein neues Flaggschiff präsentiert, erwartet man meistens futuristische Elektro-Plattformen und Touchscreen-Wüsten. Mazda macht beim CX-60 genau das Gegenteil. Mit einer brandneuen Plattform, die den Motor längs statt quer verbaut, Hinterradantrieb als Basis und – man höre und staune – riesigen Sechszylinder-Dieselmotoren blasen die Japaner zum Angriff auf BMW X3, Audi Q5 und Mercedes GLC.
Die „Large Platform“: Proportionen wie beim Adel
Schon im Stand zeigt der CX-60, dass er in einer anderen Liga spielt als der kleinere CX-5. Die Motorhaube ist lang, die Fahrgastzelle weit nach hinten gerückt. Das ist kein Design-Gag, sondern technische Notwendigkeit: Hier arbeiten Reihensechszylinder, die längs eingebaut sind.
Diese Architektur war bisher das Hoheitsgebiet der deutschen Premium-Marken. Sie ermöglicht nicht nur klassische Sportwagen-Proportionen („Prestige Distance“ zwischen Vorderrad und Tür), sondern auch eine ausgeglichene Gewichtsverteilung. Mit 4,75 Metern Länge ist der CX-60 ein stattliches Schiff, das auf der Straße Präsenz zeigt.
Motoren: Ein Herz für Traditionalisten
Mazda ist bekannt für Alleingänge. Während Konkurrenten ihre Motoren auf 2,0 Liter Hubraum schrumpfen („Downsizing“), setzt Mazda auf „Rightsizing“ – und im Fall des CX-60 sogar auf „Upsizing“.
- Der Star (für Vielfahrer): Der 3,3-Liter e-Skyactiv D. Ein völlig neu entwickelter Reihensechszylinder-Diesel. Er kommt in zwei Stufen (200 PS mit Hinterradantrieb oder 254 PS mit Allrad).
- Der Clou: Durch ein spezielles Brennverfahren ist der Motor so effizient, dass er im Realbetrieb oft Verbräuche von 5 bis 6 Litern erreicht – Werte, von denen Vierzylinder-SUVs oft nur träumen.
- Der Stärkste (PHEV): Der 2,5-Liter Plug-in-Hybrid war zum Marktstart das Volumenmodell (auch wegen der Dienstwagenbesteuerung). Mit 327 PS Systemleistung ist er der stärkste Serien-Mazda aller Zeiten. Er sprintet in 5,8 Sekunden auf 100 km/h, wirkt aber akustisch unter Last etwas angestrengter als der souveräne Diesel.
Innenraum: Japans Antwort auf Bauhaus
Wer in die Top-Ausstattungslinie „Takumi“ steigt, erlebt einen Kulturschock – im positiven Sinne. Statt kühlem Technokraten-Chic setzt Mazda auf warme Materialien und japanische Handwerkskunst. Helles Ahornholz, Nappa-Leder und Stoffe, die mit einer speziellen Technik („Kakenui“) vernäht sind, schaffen ein Ambiente, das sich vor einem Volvo XC60 nicht verstecken muss.
Ein technisches Highlight ist das Driver Personalization System: Eine Kamera erkennt den Fahrer, schätzt die Körpergröße und stellt Sitz, Lenkrad, Head-up-Display und Spiegel automatisch auf die (theoretisch) ergonomisch perfekte Position ein.
Fahrverhalten: Sportlich, aber mit Ecken und Kanten
Hier schieden sich besonders zu Beginn die Geister. Mazda hat den CX-60 bewusst straff abgestimmt, um die Nähe zum BMW X3 zu suchen.
- Die Dynamik: Dank des hinterradlastigen Allradantriebs und der direkten Lenkung lässt sich das 2-Tonnen-SUV überraschend agil durch Kurven zirkeln.
- Die Kritik: In frühen Tests wurde das Fahrwerk oft als zu steif und stuckerig auf kurzen Bodenwellen kritisiert. Mazda hat hier mittlerweile mit Änderungen an Dämpfern und Software nachgebessert, doch eine Sänfte ist der CX-60 nicht.
- Das Getriebe: Die neue 8-Gang-Automatik verzichtet auf einen Drehmomentwandler und nutzt stattdessen eine nasse Anfahrkupplung. Das sorgt für ein direktes Ansprechverhalten, kann aber beim Rangieren oder im Stop-and-Go manchmal etwas ruppiger wirken als die Wandler-Automaten der Konkurrenz.
Fazit: Charakter statt Mainstream
Der Mazda CX-60 ist ein Auto für Menschen, die das „alte“ Premium-Gefühl vermissen: Souveräner Hubraum, mechanische Solidität und hochwertige Materialien, aber ohne den oft exorbitanten Preisaufschlag der deutschen Premiumhersteller. Er ist nicht perfekt – das Fahrwerk bleibt Geschmackssache –, aber er ist mutig. Besonders als Sechszylinder-Diesel ist er aktuell vielleicht eines der besten Langstreckenfahrzeuge auf dem Markt.