So kann man sein Auto vor Diebstahl schützen
Beim Pkw spielen für den Endverbraucher Varistoren keine große Rolle, dafür aber das Thema Diebstahlschutz. In Deutschland ist die Zahl an Diebstählen zwar zurückgegangen, doch mit jährlich rund 19.000 Fällen kann noch lange nicht von einem zufriedenstellenden Ergebnis gesprochen werden. Außerdem ist es so, dass nicht mehr nur SUVs und Sportwagen das Ziel von Kriminellen sind, auch Mittelklassewagen (wie der VW Golf) und Kleinwagen fallen in den Fokus der Autoschieber. Die begehrteste Marke ist Volkswagen, dahinter reihen sich Audi, BMW und Mercedes ein.
Viele Modelle kommen bereits von Haus aus mit einem Diebstahlschutz daher. Dieser besteht aus einer Alarmanlage und einer elektronischen Wegfahrsperre. Während Letzteres seit 1998 verbaut werden muss, ist der Alarm keine Pflicht. Man könnte die Anlage freilich auch in einer Werkstatt nachrüsten lassen, doch günstig ist das nicht. Besser und preiswerter ist der Griff zu Diebstahlsicherungen, die man nachrüsten kann. Viele sind für fast alle Fahrzeuge geeignet, neben dem elektronischen Diebstahlschutz werden auch mechanische Lösungen angeboten. Deren Vorteil ist, dass sie auf keine Elektronik angewiesen sind.
Die drei wichtigsten Grundregeln
Man kann auch ohne Diebstahlschutz Maßnahmen ergreifen, um Autodieben das Leben schwer zu machen. Das beginnt bereits beim Abstellen des Pkws, was nach Möglichkeit nicht im Freiem oder an der Straße passieren sollte. Besser ist die Verwendung einer Garage und/oder eines gesicherten Geländes (zum Beispiel durch einen Zaun).
Die zweite Grundregel betrifft das Abschließen. Nach dem Aussteigen sollte man mithilfe des Türgriffs noch einmal sicherstellen, dass der Wagen auch wirklich verriegelt ist. Vor allem bei der Verwendung einer Fernbedienung ist es wichtig, da der Einsatz von Funkblockern durch Kriminelle das Verschließen verhindert.
Grundregel Nummer drei bezieht sich auf den Schlüssel. Dieser sollte nie unbeobachtet sein und immer am Körper getragen werden. Auch ist die Platzierung des Ersatzschlüssels im Auto ein absolutes No-Go.
Mechanische Diebstahlsicherungen
In dieser Kategorie ist die Lenkradkralle die Nummer eins. Die robuste Stahlkonstruktion wird zwischen Lenkrad und Armaturenbrett angebracht und verhindert das Drehen des Lenkrads. Dank des wuchtigen Auftritts hat es auch einen abschreckenden Effekt, sodass Diebe es bei Sichtkontakt erst gar nicht versuchen werden. Lenkradkrallen sind einfach und schnell anzubringen.
Einen ähnlichen Weg geht die Pedalsperre. Sie sorgt nach der Installation dafür, dass die Pedale nicht mehr bedient werden können. Die Sperren sind in kürzester Zeit einsatzbereit und ebenfalls sehr einfach zu montieren.
Wird ein Pkw länger geparkt, dann kann auch eine Parkkralle Sinn machen. Diese wird an der Felge angebracht und schiebt der Rotation der Räder im wahrsten Sinne des Wortes einen Riegel vor. Die optische Abschreckung ist auch hier ein Pluspunkt, dafür dauert die Installation länger. Ein Grund, warum die Parkkralle für den Alltag nicht geeignet ist.
Elektronische Diebstahlsicherungen
Wer sich elektronisch gegen die Autoschieber wehren möchte, der kann beispielsweise zu einem ODB-Saver greifen. Dieser sichert die im Fahrzeuginnenraum befindliche ODB-Schnittstelle (On-Board-Diagnose) ab, die von Kriminellen zur Deaktivierung der elektronischen Wegfahrsperre genutzt wird. Kommt es dazu, dann kann das Auto auch ohne Originalschlüssel angelassen werden. Ein ODB-Saver bleibt dauerhaft montiert, sodass nur bei Selbstgebrauch der Schnittstelle eine Demontage erfolgen muss.
Eine weitere Option ist der sogenannte Batteriewächter. Dieser wurde von einem deutschen Elektronikunternehmen auf den Markt gebracht und sorgt dafür, dass auf Knopfdruck die Stromversorgung unterbrochen wird. Die Folge: Der Motor kann nicht gestartet werden. Die Installation erfolgt im Motorraum, genauer gesagt wird der Batteriewächter zwischen Batterie und Batteriekabel geklemmt. Dank einer speziellen Sicherheitsschraube kann der Diebstahlschutz auch nicht entfernen, man müsste dafür schon die Batterie beschädigen.