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Reifen selber wechseln – so geht’s richtig

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Wenn im Frühjahr oder im Herbst die Reifen an einem Auto gewechselt werden müssen, fahren viele Fahrzeugbesitzer in die Werkstatt, um die Arbeiten erledigen lassen. Da der Andrang zu diesen Stoßzeiten hoch ist, kann es lange dauern, bis ihr einen Termin erhaltet. Schneller geht es dann oft, wenn man selber die Reifen wechselt. Wie dies richtig geht und was es dabei zu beachten gibt, fassen wir in diesem Text zusammen.

Damit die Arbeiten schnell ablaufen können, kommt es auf die richtige Vorbereitung an. Dazu legt ihr am besten die unmontierten Reifen zunächst an der Stelle ab, an denen sie aufgezogen werden sollen. Um einen gleichmäßigen Vergleich sicherzustellen, sollten die Reifen, die beim letzten Mal vorne montiert werden, hinten aufgezogen werden und umgekehrt.

Reifen selber wechseln: Besonderheit bei Allrad-Fahrzeugen

Wichtig ist bei Fahrzeugen mit Vorderrad- und Hinterradantrieb, dass die Seiten der Reifen nicht getauscht werden. Das bedeutet, dass vorher vorne rechts montierte Rad sollte hinten rechts angebracht werden. Bei Allradfahrzeugen gilt diese Regel allerdings nicht. Deren Reifen solltet ihr diagonal tauschen.

Zur Vorbereitung zählt auch, dass ihr das Werkszeug bereitlegt. Dieses besteht mindestens aus einem Wagenheber und einem Radkreuz. Beide sind in der Regel im Lieferumfang eines Neuwagens enthalten. Optional kann zusätzlich ein Drehmomentschlüssel verwendet werden. An ihm lässt sich einstellen, wie fest die Radmuttern angezogen werden. Da dieser über einen langen Hebel verfügt, wird deutlich weniger Kraft benötigt als beim mitgelieferten Drehkreuz.

Reifen richtig wechseln: Ersten Gang einlegen und Handbremse anziehen

Ist das Auto an einem Ort abgestellt, an dem ihr ausreichenden Platz zum Arbeiten habt, solltet ihr den ersten Gang einlegen und die Handbremse anziehen. Dadurch sind die Achsen gesperrt und die Räder können sich nicht drehen, wenn sie in der Luft schweben. Das vereinfacht das Lösen und Festziehen der Schrauben erheblich.

Sind die Vorbereitungen abgeschlossen, könnt ihr damit beginnen, die Reifen zu wechseln. Dazu muss zunächst der Wagenheber unter dem Fahrzeug platziert werden. Die richtige Stelle, an der der Wagenheber angesetzt werden muss, ist durch Einkerbungen gekennzeichnet. Könnt ihr nicht sehen, wo ihr den Wagenheber ansetzen müsst, hilft ein Blick ins Handbuch.

Reifen selber wechseln: So werden die Schrauben richtig gelöst

Sobald ihr die richtige Position gefunden habt, kurbelt ihr das Fahrzeug hoch. Um Kraft zu sparen, solltet ihr das Auto nur soweit anheben, wie unbedingt nötig ist – der Reifen darf nicht mehr auf dem Boden stehen, sondern muss in der Luft schweben. Dabei ist es wichtig, zu beachten, dass Winterreifen einen geringeren Durchmesser haben als Sommerreifen. Wechselt ihr also auf Sommerreifen, solltet ihr etwas Puffer einplanen. Sonst könnt ihr den Reifen nicht richtig auf die Bolzen aufsetzen und festschrauben.

Befindet sich der Reifen in der Luft, müssen die Radschrauben gegen den Uhrzeigersinn gelöst werden. Insbesondere für den ersten Teil benötigt ihr viel Kraft. Nachdem die letzte Schraube gelöst worden ist, solltet ihr aufpassen, dass der Reifen nicht von den Bolzen rutscht. Das kann nicht nur schmerzhaft sein, sondern auch Beschädigungen verursachen. Haltet ihn gut fest und nehmt ihn vorsichtig ab. Ist eine Radkappe vorhanden, muss diese zunächst entfernt werden.

Nun kann der neue Reifen montiert werden: Zunächst müsst ihr ihn auf die Bolzen setzen, dann gegebenenfalls die Radkappe anbringen. Im folgenden Schritt steckt ihr die Schrauben auf. Dreht diese am besten leicht an, damit der Reifen nicht mehr herunterfallen kann. Erst im nächsten Schritt werden die Schrauben festgezogen. Geht dabei nicht nach dem Uhrzeigersinn vor. Besser ist es, die Schrauben über Kreuz festzuschreiben. Dadurch wird der Reifen Stück für Stück in die richtige Position gedrückt, sodass er am Ende fest sitzt. Dreht die Schrauben handfest an.

Reifen wechseln: Denkt daran, die Schrauben nachzuziehen

Ist dies geschehen, kann das Fahrzeug abgelassen werden. Steht es wieder auf allen vier Rädern, sollten alle Schrauben noch einmal nachgezogen werden. Sofern ihr einen Drehmomentschlüssel zur Verfügung habt, kommt er in diesem Schritt zum Einsatz. So solltet ihr euch nun rund um das Auto arbeiten. Selbst die Reifen zu wechseln, ist eine Arbeit, die viel Kraft erfordert. Sucht ihr dazu eine Werkstatt auf, geht dies natürlich viel schneller, da die Mechaniker dort das passende Werkzeug nutzen können.

Die abmontierten Reifen solltet ihr nun markieren. Kürzt mit VL, VR, HL und HR ab, an welcher Stelle sie aufgezogen waren. Durch die Zuordnung könnt ihr sicherstellen, dass beim nächsten Reifenwechsel der Tausch der Vorder- und Hinterachse funktioniert.

Auch nachdem die Reifen gewechselt sind und das Werkzeug verstaut worden ist, seid ihr noch nicht fertig. Die erste Fahrt mit frisch montierten Reifen sollte an die Tankstelle führen. Dort solltet ihr den Luftdruck überprüfen. Wichtig ist außerdem, dass die Schrauben nach etwa 50 Kilometern noch einmal nachgezogen werden. Ist das erledigt und ihr konntet keine Mängel feststellen, könnt ihr die Reifen bedenkenlos weiterhin nutzen.

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