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10,5 Millionen elektrifizierte Autos 2022 ausgeliefert
Elektromobilität. Business. Der weltweite Absatz von elektrifizierten Autos setzte sich 2022 stark fort. Im vergangenen Jahr wurden insgesamt 10,5 Millionen neue BEV und PHEV ausgeliefert.
Dies entspricht einer Steigerung von 55 Prozent gegenüber 2021. Das regionale Wachstumsmuster verschiebt sich jedoch, wie der Daten-Dienst EV Volumes berichtet. Nach zwei Jahren steiler Verkaufssteigerungen in Europa legten Elektrofahrzeuge dort gegenüber 2021 nur um 15 Prozent zu. Insgesamt schwache Fahrzeugmärkte und anhaltende Komponentenknappheit forderten ihren Tribut, verschärft durch den Krieg in der Ukraine. Die EV-Verkäufe in den USA und Kanada stiegen im Jahresvergleich um 48 Prozent, trotz eines schwachen Gesamtmarktes für leichte Fahrzeuge, der im Jahr 2022 um acht Prozent einbrach. Halbjahr zwei sah eine vorsichtige Erholung der globalen Automärkte. Trotz aller Widrigkeiten (Immobilienkrise, Covid-Ausbrüche und Lockdowns), derer sich China 2022 erwehren musste, stiegen die NEV-Verkäufe im Jahresvergleich um 82 Prozent an. Der chinesische Autobauer BYD hat den Absatz auf 1,85 Millionen Einheiten mehr als verdreifacht und ist damit die Nummer 1 im weltweiten Verkaufsranking, wenn man die 944.500 PHEV-Verkäufe mit einbezieht. Betrachtet man ausschließlich vollelektrische Modelle, so führt der US-amerikanische Elektroautobauer Tesla mit 1,3 Millionen ausgelieferten Exemplaren im Jahr 2022 nach wie vor mit großem Abstand vor der Konkurrenz die Spitze an. Für 2023 plant der Hersteller sogar 1,8 Millionen Elektroautos zu bauen.
Die Zahlen im Antriebsmix
2022 machten PHEVs 27 Prozent des weltweiten Plug-In-Umsatzes aus. Während die Verkaufsmengen noch gestiegen sind, ist ihr Anteil am PEV-Mix rückläufig. Die sinkenden Zahlen für Plug-In-Hybride liegen vor allem am verbesserten Angebot vollelektrischer Modelle. Hinzu kommen Anreizkürzungen, durch wegfallende BAFA-Prämien unter anderem in Deutschland. Das Wachstum des Umsatzes auf dem globalen Markt hängt in erster Linie vom Grad der Elektrifizierung ab, berichtet EV Volumes. Während BEVs um 59 Prozent und PHEVs um 46 Prozent wuchsen, wuchsen nicht aufladbare Vollhybride um 15 Prozent und Mild-Hybride um ein Prozent im Jahresvergleich. Der weltweite Absatz von Fahrzeugen, die am Netz geladen werden können (10,5 Millionen), war 2022 erstmals höher als der von nicht aufladbaren Fahrzeugen (8,4 Millionen). Der Absatz von reinen ICE-Fahrzeugen ging um sieben Prozent zurück; ihr Anteil am weltweiten Light-Vehicle-Absatz beträgt 76,8 Prozent gegenüber 82,2 Prozent im Jahr 2021. FCEV bleiben für die Elektrifizierung von Light Vehicles irrelevant; ihre Auslieferungen stagnierten bei 15.400 Einheiten im Jahr 2022, was 0,02 Prozent des weltweiten, jährlichen Light-Vehicle-Volumens entspricht.
Norwegen hat den höchsten Marktanteil
Norwegen hatte im vergangenen Jahr den höchsten Marktanteil an EVs im ersten Halbjahr (78 Prozent für BEV + PHEV). China hatte 27 Prozent, Europa 20,8 Prozent und die USA 7,2 Prozent. Die am schnellsten wachsenden Märkte waren Indonesien (von 1.000 auf 10.000), Indien mit +223 Prozent auf 50.000 Einheiten (fast alles BEVs), Neuseeland mit +151 Prozent auf 23.000 Einheiten, die für einen Marktanteil von 20 Prozent standen.
Derzeit breitet sich das Angebot von Elektroautos im globalen Süden sehr schnell aus.
2023: Absatz von 14,3 Millionen Elektroautos
Im November und Dezember 2022 kam es zu Nachfrageverzerrungen durch bevorstehende Kürzungen der EV-Zuschüsse in Europa und China sowie der IRA in den USA für 2023. Die Nachfrage nach EVs und ICEs wurde gleichermaßen entweder ins Jahr 2022 gezogen oder ins kommende Jahr verschoben.
Der Daten-Service erwartet für das komplette Jahr 2023 einen Absatz von 14,3 Millionen Elektroautos, was einem Wachstum um 36 Prozent zu 2022 gleichkommen würde. Darüber hinaus sagt der EV Volumes voraus, dass bis Ende 2023 fast 40 Millionen Elektrofahrzeuge in Betrieb sein werden.
China, der Überflieger
China ist mit 59 Prozent der weltweiten EV-Verkäufe im Jahr 2022 der bei weitem größte EV-Markt. Ihre Rolle als größter EV-Produktionsstandort ist sogar noch stärker, mit 6,7 Millionen Einheiten, 64 Prozent des weltweiten Volumens, die in China hergestellt werden. Fast 580.000 Elektrofahrzeuge wurden aus China exportiert, die meisten davon (407.000) von westlichen Marken. Die größten Exporteure waren Tesla, SAIC, Dacia, Polestar, Volvo, Lynk & Co, BMW und BYD. Alle anderen exportierten jeweils weniger als 10.000 Einheiten.
Globale EV-Verkäufe nach Marken 2022
Robuste Steigerungen der EV-Verkäufe ermöglichten es fast allen Marken, ihre Verkäufe im Jahr 2022 zu steigern. Die weltweiten EV-Lieferungen stiegen insgesamt um 55 Prozent im Jahresvergleich.
BYD hat im Vergleich zu 2021 mehr als dreimal so viele BEVs und PHEVs verkauft, indem der Verkauf bestehender Modelle gesteigert, neue Modelle erfolgreich eingeführt und die Produktion und der Verkauf vollständig auf BEVs und PHEVs ausgerichtet wurden. Im August 2022 kündigte der Hersteller globale Expansionspläne in Europa an. Ende September kamen die Modelle Atto 3, Tang und Han nach Deutschland, Norwegen, Schweden, Dänemark sowie die Benelux-Staaten. Später folgten noch Frankreich und Großbritannien. Nicht aufladbare Varianten wurden schrittweise eingestellt und endeten im April 2022. BYD ist jetzt der größte Hersteller von PHEVs und rückte von Rang 3 im Jahr 2021 auf Platz 1 für BEVs und PHEVs zusammen vor. Tesla führt den weltweiten Verkauf von BEVs mit großem Abstand an, mit einem Anteil von 17 Prozent an allen weltweit verkauften BEVs. Das Wachstum gegenüber dem Vorjahr betrug +40 Prozent. Der VW-Konzern steigerte die EV-Verkäufe um nur zehn Prozent und blieb in Europa im Vergleich zum Vorjahr unverändert. Die beliebtesten Elektrofahrzeuge der Gruppe waren der VW ID.4, der VW ID.3, der Škoda Enyaq und der Audi Q4 e-tron, alles BEVs und alle auf MEB-Basis.
Der Wuling Mini EV hat seinen Verkaufshöhepunkt erreicht; GM legte deshalb nur um +13 Prozent zu. Ohne Mini-Elektrofahrzeuge betrug das kombinierte Wachstum von GM bei Elektrofahrzeugen +68 Prozent.
Stellantis gewann Marktanteile im EV-Sektor in Europa und den USA, aber mit einer kleinen Präsenz in China konnte Stellantis nicht am dortigen hohen Wachstum teilhaben.
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