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Kein Gratis-Strom bei Aldi Süd mehr
Elektromobilität. Bislang konnte man auf vielen Parkplätzen der Lebensmittelkette Aldi Süd sein Elektroauto kosten laden. Damit ist es nun vorbei. Ab Juni gibt es keinen Gratis-Strom bei Aldi Süd mehr.
Auf immer mehr Parkplätzen des Lebensmittel-Discounters gab es Schnellladesäulen, an denen ein kostenloses „volltanken“ innerhalb von 30 bis 45 Minuten möglich gewesen ist. Ab Juni verlangt Aldi Süd Geld für die Nutzung seiner Ladegeräte.
29 Cent an AC-Stationen, 39 Cent an DC-Stationen
Laut der Süddeutschen Zeitung verlangt der Lebensmittel-Discounter nun 29 Cent pro Kilowattstunde, wenn Kund:innen an Wechselstrom-Ladestationen (AC) ihr Elektroauto mit Strom „betanken“. Für Strom an Gleichstrom-Schnellladesäulen stellt der Discounter sogar 39 Cent pro Kilowattstunde in Rechnung.
Eine Aldi-Süd-Sprecherin erklärte auf Nachfragen, dass Elektroauto-Fahrer:innen damit in der Regel noch immer schneller und günstiger als in der eigenen Garage laden würden.
Tatsächlich ist schnelles Laden an öffentlichen Ladesäulen in den letzten Monaten nicht mehr so günstig wie früher. Die EnBW, dessen europäisches Ladenetz auf 250.000 Ladepunkte angestiegen ist, verlangt von Kund:innen mit Vertrag und Grundgebühr 46 Cent pro Kilowattstunde. Laufkund:innen müssen sogar 55 Cent pro Kilowattstunde zahlen. Beim von Autoherstellern gegründeten Anbieter von Schnellladesäulen Ionity müssen Vertragslose mit 79 Cent pro Kilowattstunde sogar noch tiefer in die Tasche greifen. Auch das AC-Laden ist deutlich teurer geworden.
Eine konkrete Begründung, warum das Gratis-Laden bei Aldi Süd eingestellt wird, wollte die Sprecherin nicht erläutern. Offiziell hieß es lediglich, der Supermarkt wolle die Energiewende voranbringen.
1.500 neue Ladestationen
Im Zuge der Kommerzialisierung des Ladens teilte Aldi Süd mit, der Discounter habe seine Ladestationen mit Kartenlesegeräten ausgestattet. Künftig kann per Girocard oder Kreditkarte bezahlt werden. Auch Ladekarten anderer Anbieter sollen funktionieren, dann aber zu deutlich teureren Preisen. Weiter heißt es, die Lebensmittelkette verspreche, die Ladesäulen, wo immer möglich, täglich von 6 bis 22 Uhr freizuschalten. An manchen Standorten sollen die Ladestationen sogar rund um die Uhr offen sein. Die bisherige Begrenzung der Ladezeit von einer Stunde entfalle zusätzlich.
Bis 2024 sollen sukzessive rund 1.500 neue Ladestationen auf Kundenparkplätzen errichtet werden. Das bedeutet, dass an 75 Prozent der Märkte Strom geladen werden kann.
Stromladen wird überall teurer
Tesla gilt als einer der Vorreiter hinsichtlich Schnellladen. Praktisch über Nacht hat der Elektroautobauer Tesla Ende Mai bekannt gegeben, zum „größten öffentlichen Schnellladenetz mit 150kW+ in Europa“ geworden zu sein. Mitte Juni folgte der nächste Meilenstein: Der Anbieter hat nun 35.000 Supercharger im Einsatz. Der Clou: In den vergangenen Monaten stiegen nicht nur die Preise für Elon Musks Elektroautos. Auch an Superchargern, die mittlerweile in vielen Ländern Europas auch von markenfremden Elektroautos genutzt werden können, muss tiefer ins Portmonee gegriffen werden. Seit Mitte Mai kostet die Kilowattstunde in Deutschland nun 56 bis 58 Cent.
Andere Anbieter ziehen im Ausbau des eigenen Schnellladenetzes nach. Shell plant in den nächsten 12 Monaten 200 neue ABB-Schnellladesäulen mit einer Leistung von 360 Kilowatt zu installieren. Auch ATU will bei seinen Werkstätten 400 neue Ladestandorte mit 900 Ladepunkten errichten. Der neue EV-Hersteller VinFast gibt da einen Lichtblick. Zumindest in den USA. Dort können Käufer:innen, die ein VinFast EV kaufen, jetzt zwischen drei Jahren kostenloser, unbegrenzter Aufladung oder einem kostenlosen Heimladegerät der Stufe 2 wählen. Ein verlockendes Angebot, wenn man sich die aktuellen Strompreise anschaut.
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