Grünheide
Placken für den Goldstatus: Tesla will Krankenstand in Grünheide durch Sonderbonus drücken
Tesla stört sich am hohen Krankenstand seiner Fabrikarbeiter und wedelt nun mit Geld: Wer weniger ausfällt, bekommt mehr raus. Es winkt ein Jahresbonus für Beschäftigte mit den geringsten Fehlzeiten. Die Belegschaft klagt indes über zu großen Druck bei der Arbeit.
Bei Tesla geht man abenteuerliche Wege, um die Arbeitsmoral der Beschäftigten zu stärken. Im Werk in Grünheide wird dazu ein neues Programm aufgelegt, das Mitarbeiter motivieren soll, seltener eine Krankschreiben vorzulegen und der Arbeit fernzubleiben.
Tesla: Goldstatus nur für die Besten
Wer besonders wenig ausfalle, könne künftig den Goldstatus erreichen, so der Plan von Tesla. Das bedeutet Bonuszahlungen zusätzlich zum Gehalt. Maximal können Beschäftigte auf diese Weise bis zu 1.000 Euro zusätzlich mitnehmen, der Bonus wird einmal jährlich ausgezahlt. Um ihn zu erlangen, muss man sich aber reinhängen.
Weniger als 5% Fehlzeit
Denn diese Zusatzzahlung erhalten Beschäftigte nur, wenn sie weniger als 5% der Arbeitszeit krankheitsbedingt fehlen. Darüber gibt es noch verschiedene weitere Stufen, die entsprechend weniger hoch belohnt werden, dieses neue Programm starte zunächst in eine Pilotphase, an der 100 Mitarbeiter teilnehmen, zitieren Medien den Werksleiter André Thierig.
Tesla-Mitarbeiter beklagen hohe Belastung
Der hatte sich in der Vergangenheit immer wieder kritisch zu den Fehlzeiten der Mitarbeiter geäußert, die fielen teilweise deutlich zu hoch aus, monierte der Standortchef. Zu oft würden Mitarbeiter auf dem Rücken ihrer Kollegen „krankfreiern“, hatte er etwa gesagt.
Die Mitarbeiter sehen den Sachverhalt indes aus einer anderen Brille. Sie beklagen einen übermäßig hohen Druck, bedingt durch kurze Pausenzeiten, überzogener Zielquoten und Personalmangel, zudem gibt es noch weitere Vorwürfe.
Arbeitsschutz in Grünheide vernachlässigt?
Im Werk in Grünheide bestünden erhebliche Mängel beim Arbeitsschutz, klagen Arbeitnehmervertreter. Auch gesundheitliche Belastungen durch unzureichende Schutzvorkehrungen seien ein Problem. In der Folge komme es nicht nur zu überdurchschnittlich vielen Arbeitsunfällen, sondern auch zu einem erhöhten Krankenstand, der teils um die 30% betrage. Tesla wies stets alle Vorwürfe zurück.
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