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In Brasilien

VW: Vorwürfe wegen vermeintlicher Sklavenarbeit

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VW Logo, Bild: Pixabay

Volkswagen sieht sich seit längerem mit Vorwürfen konfrontiert, die eher in eine längst vergangen geglaubte Zeit passen. In Brasilien wird einem Tochterunternehmen vorgeworfen, eigene Arbeiter ausgebeutet und misshandelt zu haben. Die Anschuldigung ist nicht neu, VW hatte bisher dazu geschwiegen. Nun hat Volkswagen do Brasil einer gerichtlichen Einigung eine Absage erteilt.

Sklavenarbeit bei VW? Nur die halbe Wahrheit

Die Überschriften zu dem Thema wirken reißerisch und lassen nur die halbe Wahrheit vermuten. In diesem Fall handelt es sich um eine Rinderfarm, die VW gehört und von einer brasilianischen Tochterfirma betrieben wird. Der Vorwurf ist schwerwiegend. Während der Militärdiktatur in Brasilien soll es auf dieser Farm zu Menschenhandel, Sklaverei, Folter und Mord gekommen sein. Die Taten sollen während der 1970er- und 1980er-Jahre geschehen sein.

Warum betreibt Volkswagen eine Rinderfarm?

Die Frage liegt nahe, denn das eigentliche Kerngeschäft der Wolfsburger dreht sich rund um Autos. Vor 50 Jahren allerdings wollte VW expandieren und in das Fleischgeschäft einsteigen. Die Straftaten sollen damals von bewaffneten Aufsehern verrichtet worden sein. Der Volkswagen-Mutter-Konzern in Wolfsburg schweigt bis heute zu den Vorwürfen.

Trotz schwerer Beweislast: Volkswagen do Brasil weist Vorwürfe zurück

Anders dagegen die Tochtergesellschaft in Brasilien: „Volkswagen do Brasil weist alle in den Akten der vorliegenden Untersuchung erhobenen Behauptungen über die Fazenda Vale do Rio Cristalino zurück und stimmt den einseitigen Tatsachenbehauptungen Dritter nicht zu“, so heißt es in einer Pressemeldung.

Die Staatsanwaltschaft spricht allerdings von erdrückender Beweislast. „Wir gingen davon aus, dass Volkswagen in Übereinstimmung mit den Werten handelt, die es behauptet zu haben. Dazu gehört auch die historische Wiedergutmachung der Menschenrechtsverletzungen, die unter ihrer Verantwortung begangenen wurden.„, so der zuständige Jurist der Behörde in Rio de Janeiro, Rafael Garcia.

Wie es vor Gericht weitergehen wird, bleibt abzuwarten. Auch zum aktuellen Statement von Volkswagen do Brasil äußert sich der Mutterkonzern in Deutschland nicht. Es gibt lediglich die Erklärung, man nehme die Vorwürfe ernst.

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