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Überarbeitung von Tarifstruktur: So will VW Personalkosten senken
Volkswagen plant nach der Tarifeinigung mit der IG Metall eine Überarbeitung seiner Tarifstruktur ab 2027, die langfristig Einsparungen bringen soll. Laut einer internen Mitteilung rechnet der Konzern mit einer Senkung der Entgeltsumme um etwa sechs Prozent. Dieser Wert ist jedoch als vorläufig zu betrachten, da die Analyse der bestehenden Tarifstruktur gerade erst begonnen hat.
Bestandsbelegtschaft kann aufatmen
Die Einsparungen werden sich laut Unternehmen erst langfristig auswirken, da für die aktuelle Belegschaft umfangreiche Besitzstandswahrungen vereinbart wurden. Bestehende Mitarbeiter behalten ihre bisherigen Gehälter, und die Differenz zu den neuen Tarifen wird schrittweise mit zukünftigen Gehaltserhöhungen reduziert.
Im Jahr 2023 betrugen die Personalkosten von Volkswagen 49,75 Milliarden Euro. Eine Reduzierung um sechs Prozent entspräche rund 2,99 Milliarden Euro, wobei dieser Wert lediglich eine Orientierung darstellt, da die endgültige VW-Bilanz für 2024 noch nicht vorliegt. Außerdem umfasst die Position „Personalaufwand“ mehr als nur reine Lohnkosten.
Sparkurs bei VW kostet 35.000 Arbeitsplätze
Der neue Tarifabschluss mit der IG Metall umfasst laut Medienberichten auch eine Anpassung der Gehaltsstruktur im VW-Haustarif. Ziel ist es, die aktuell höhere Tarifstruktur schrittweise an den branchenüblichen Flächentarif anzupassen.
Bis Ende 2025 wird zunächst die bestehende Struktur analysiert und mit anderen Unternehmen verglichen. Die Verhandlungen über das neue System sollen im Januar 2026 beginnen, die Umsetzung ist ab 2027 geplant. Vom Haustarif betroffen sind rund 120.000 Mitarbeiter an den sechs westdeutschen Standorten in Niedersachsen und Hessen sowie mehr als 10.000 Beschäftigte in Sachsen, die 2021 eine Angleichung an den Haustarif erhielten.
Volkswagen plant, die Arbeitskosten um 1,5 Milliarden Euro pro Jahr zu senken. Kurzfristig tragen dazu der Verzicht auf Bonuszahlungen und Lohnerhöhungen bei. Im Gegenzug hat der Konzern die zuvor ausgesetzte Beschäftigungssicherung wieder in Kraft gesetzt und bis 2030 verlängert. Der geplante Stellenabbau von 35.000 Arbeitsplätzen soll ohne betriebsbedingte Kündigungen erfolgen.
VW leidet wie alle Autobauer an einer anhaltenden Absatzschwäche, die vor allem den Markt für E-Autos betrifft, dazu kommen noch zahlreiche teils hausgemachte Probleme des Konzerns. Ob die nun beschlossenen Maßnahmen hier Abhilfe schaffen können, steht dahin.
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