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Harte Zeiten für Manager: VW-Sparmaßnahmen treffen auch tausende Führungskräfte

VW-Werk in Wolfsburg
VW-Werk in Wolfsburg; Quelle: Pressefoto

Bei VW gibt es nach einem umstrittenen Tarifabschluss neue Entwicklungen: Auch das Management wird einen Teil seiner Bezüge zugunsten der Sparmaßnahmen des Konzerns aufgeben. Währenddessen demonstrieren Beschäftigte in Dresden für den Erhalt ihres Werks und fordern Klarheit aus Wolfsburg.

Laut VW-Personalvorstand Gunnar Kilian wird das Management bis 2030 über 300 Millionen Euro einsparen. Dies soll durch die Kürzung variabler Vergütungen und den Wegfall von Sonderzahlungen erreicht werden, wie er der Braunschweiger Zeitung mitteilte. Der Vorstand werde dabei „überproportional“ zu den Einsparungen des übrigen Managements und der Belegschaft beitragen, so Kilian. Konkrete Zahlen oder Details zur Anzahl der betroffenen Manager nannte er jedoch nicht. Dem Vernehmen nach sollen allerdings rund 4.000 Führungskräfte des Konzerns von den Einschnitten betroffen sein.

Tarifabschluss und Stellenabbau

Kurz vor Weihnachten hatte VW nach zähen Verhandlungen mit den Arbeitnehmervertretern einen Tarifkompromiss erzielt. Teil dieses Programms ist der Abbau von 35.000 Stellen sowie eine Reduzierung der Produktionskapazitäten um 25 Prozent. Damit sollen jährlich vier Milliarden Euro eingespart werden, wovon 1,5 Milliarden auf die Arbeitskosten entfallen.

Unsicherheiten in Dresden

Kritik an den Sparplänen kommt aus Dresden, wo VW derzeit in der Gläsernen Manufaktur mit 340 Beschäftigten elektrische ID-Modelle produziert. Ab Ende des Jahres soll dort jedoch kein Fahrzeugbau mehr stattfinden. Volkswagen plant zwar, die Manufaktur weiter zu nutzen, hat aber noch keine konkreten Alternativen vorgestellt. Es sei denkbar, dass Dritte den Standort mitnutzen könnten. Welche Auswirkungen dies auf die Belegschaft hat, bleibt unklar.

Proteste für den Erhalt des Werks

In Dresden protestierten Mitarbeiter der Gläsernen Manufaktur mit Bannern und einem Informationsstand. Sie fordern den Erhalt aller Arbeitsplätze, eine Verkürzung der Arbeitszeit und die Umstellung auf öffentliche Verkehrsmittel. Die Organisation „Zukunft Volkswagen“ kritisierte in einer Mitteilung, dass „35.000 Kolleg*innen entlassen und Werke geschlossen werden, um die Profite einiger Weniger zu sichern“. Als Beispiel nannten sie VW-Haupteigentümer Wolfgang Porsche, der angeblich täglich fünf Millionen Euro einnehme.


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