Tesla
Donald Trump vs. Elon Musk: Streit der Titanen prügelt Tesla-Aktie

Der Konflikt zwischen Donald Trump und Elon Musk schlägt voll auf dessen Unternehmen durch. Der Tesla-Aktienkurs schmierte die letzten Tage dramatisch ab, ehe eine leichte Erholung einsetzte. Langfristig könnte sich der Streit der Titanen aber nicht nur für den E-Autobauer als fatal erweisen.
Die wachsende Auseinandersetzung zwischen Donald Trump und Elon Musk hat deutliche Spuren an der Börse hinterlassen. Die Aktien von Tesla gerieten stark unter Druck: Nach einem zeitweisen Rückgang von fast 18 Prozent schlossen sie mit einem Minus von über 14 Prozent bei rund 285 US-Dollar. Damit fielen sie deutlich unter die 21-Tage-Linie, die bisher als kurzfristige Unterstützung galt, und belegten den letzten Platz im Nasdaq 100. Seit Jahresbeginn summiert sich der Kursverlust auf 29,5 Prozent, während der Technologieindex im selben Zeitraum um 2,6 Prozent zugelegt hat.
Donald Trump und Elon Musk: Schulhofprügelei der Giganten
Hintergrund ist eine Eskalation zwischen dem US-Präsidenten und dem Tesla-Chef. Trump drohte damit, Musk staatliche Aufträge und Subventionen zu entziehen. Musk wiederum kündigte öffentlich an, die Raumkapsel Dragon, die auch von der NASA genutzt wird, künftig außer Betrieb zu nehmen. Er ist nicht nur Chef und Anteilseigner von Tesla, sondern auch Leiter des Raumfahrtunternehmens SpaceX.
Die Spannungen zwischen Trump und Musk gehen auf einen Gesetzesentwurf zurück, der aktuell im US-Senat beraten wird. Er beinhaltet weitreichende Steuer- und Ausgabenkürzungen, die Trumps politische Agenda stützen sollen, gleichzeitig aber das Haushaltsdefizit um Billionen Dollar erhöhen würden. Während das Repräsentantenhaus das Paket kürzlich knapp gebilligt hatte, stößt es bei Musk auf scharfe Ablehnung. Er kritisierte insbesondere die zusätzlichen Belastungen für den Bundeshaushalt und nannte das Vorhaben eine „ekelhafte Abscheulichkeit“.
Trump wiederum unterstellt Musk, er lehne den Entwurf nur deshalb ab, weil er eine Streichung der Steuergutschriften für Elektroautos vorsieht – was Tesla empfindlich treffen würde.
Politische Beben in den USA möglich
Auch politisch geht Musk auf Konfrontation: Er rief republikanische Abgeordnete dazu auf, sich eher an ihm als am Präsidenten zu orientieren. Zur Begründung schrieb er auf seiner Plattform X, Trump habe noch dreieinhalb Jahre im Amt, er selbst aber werde noch „über 40 Jahre“ Einfluss haben. Zudem ließ Musk in einer Umfrage abstimmen, ob es Zeit sei, eine neue politische Partei in den USA zu gründen.
Trumps Reaktion folgte prompt. Auf Truth Social nannte er Musk „verrückt“ und kündigte an, dessen Unternehmen von staatlichen Zahlungen abschneiden zu wollen. Das Sparpotenzial in seinem Haushalt liege unter anderem darin, Musks Subventionen und Regierungsverträge zu beenden.
Börsianer sehen die Entwicklung mit Sorge. Aktienanalyst Matt Britzman von Hargreaves Lansdown kommentierte, dass Tesla-Anleger auf politische Stabilität gehofft hätten – und stattdessen mit einem öffentlich ausgetragenen Machtkampf konfrontiert würden. Tesla habe ohnehin mit Absatzproblemen und einem angekratzten Markenimage zu kämpfen, was die aktuelle Entwicklung zusätzlich belaste. Ein Investment in Tesla sei derzeit nur etwas für risikofreudige Anleger. Der Streit kommt für das Unternehmen ohnehin zur Unzeit: Zuletzt machte Tesla bereits schwere Zeiten durch.
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