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ZDK: Dringender Handlungsbedarf beim Hochlauf der Elektromobilität erforderlich
Business. Elektromobilität. Der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) sieht dringenden Handlungsbedarf beim Hochlauf der Elektromobilität.
Dies lägen die Ergebnisse einer Blitzumfrage im Autohandel nahe, die am vergangenen Mittwoch präsentiert worden sind. Laut einer Pressemeldung des ZDK liegen die größten Hemnisse auf dem Weg, 15 Millionen vollelektrische Autos bis 2030 zuzulassen, mit 23 Prozent am hohen Anschaffungspreis. Darauf folgen mit 18 Prozent die Unsicherheiten bezüglich der Ladeinfrastruktur, die begrenzte Reichweite der Elektroautos (16 Prozent) und die hohen Stromkosten (zehn Prozent). Weiter heißt es, dass sich andere Aspekte wie allgemeine Skepsis gegenüber E-Mobilität, Ladedauer, Restwertrisiko, Totalverlustrisiko bei Batterieschaden, unübersichtliche Ladetarife oder kompliziertes Bezahlen an der Ladesäule im Bereich zwischen vier bis acht Prozent bewege.
„Der Weg hin zur E-Mobilität ist vorgezeichnet, die Politik gibt den Rahmen, die Automobilhersteller beschreiten diesen Weg. Aber eins ist ebenfalls klar: Es gibt noch viele Schlaglöcher auf diesem Weg. Der Erfolg der Elektromobilität ist kein Selbstläufer“, so ZDK-Präsident Jürgen Karpinski. „Die Kunden haben viele Fragen: Preis, Reichweite, Ladegeschwindigkeit, Batterielebensdauer, Restwerte. Es sind die Händler, die den Kunden davon überzeugen müssen: Das nächste Fahrzeug sollte ein Elektrofahrzeug sein. Ohne das Engagement des Handels wird der von der Politik gewollte schnelle Hochlauf der Elektromobilität nicht funktionieren.“
Karpinski sieht E-Fuels ebenfalls als Teil der Klimaneutralität
Zur Klimaneutralität im Verkehr gehören laut Karpinski auch klimaneutral hergestellte synthetische Kraftstoffe, die sogenannten E-Fuels.
„Gerade aus Sicht der Autofahrerinnen und Autofahrer ist es dringend geboten, auch den Bestand von Verbrennerfahrzeugen möglichst bald klimaneutral zu stellen. Andernfalls wird der Druck zunehmen, weitere Maßnahmen im Verkehrssektor zum Erreichen der Klimaziele anzuordnen – vom Tempolimit über Fahrverbote bis hin zu höheren Kfz-Steuern für Verbrenner“, befürchtet Karpinski. „Die Kosten für die individuelle Mobilität werden steigen. Das trifft viele Millionen Menschen, die auf ihre Fahrzeuge angewiesen sind, sowohl beruflich als auch privat. Diesen Aspekt muss auch die Politik bei ihren Entscheidungen beachten.“
Aufträge bleiben aus
Besorgt zeigt sich der ZDK über den Rückgang der Auftragseingänge bei Elektrofahrzeugen. Laut ZDK-Vizepräsident Thomas Peckruhn sei diese rückläufige Tendenz schon seit dem Q3 2022 zu verzeichnen und setze sich auch zu Beginn des Jahres 2023 fort. Das zeigten die Ergebnisse einer aktuellen Online-Befragung der Redaktion „kfz-betrieb“ im Automobilhandel. 91 Prozent der Befragten nahmen dementsprechend gesunkene oder stark gesunkene Neubestellungen bei Plug-In-Hybriden wahr. Bei den batterieelektrischen Modellen berichteten 54 Prozent von stark gesunkenen Neubestellungen, bei 35 Prozent sind sie gesunken. Dies könnte stark mit den geänderten Förderrichtlinien für die BAFA-Umweltprämie zusammenhängen, die am 01. Januar 2023 in Kraft getreten sind.
„Mit den geänderten Förderungsbedingungen hat die Bundesregierung dem selbst postulierten Ziel eines kräftigen Hochlaufs der E-Mobilität einen Bärendienst erwiesen. Die Kunden, aber auch der Handel brauchen verlässliche Rahmenbedingungen, sonst lassen sich die angestrebten Zulassungsmengen nicht erreichen“, setzte Peckruhn oben drauf.
Karpinski betonte gar: „Ohne Auto geht es auch in Zukunft nicht.“ Intelligente Verkehrspolitik sähe anders aus. Sie dürfe nicht im Kulturkampf um das Auto ausarten, sondern eine Koexistenz jeden Verkehrsträgers ermöglichen.
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