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Hybride nicht hilfreich für Elektrowende? Studie verstärkt Zweifel an Nachhaltigkeit

Audi Q5 Sportback; Quelle: Pressefoto

Plug-in-Hybride gelten vielen als sinnvoller Mittelweg: Sie sollen die Vorteile von Elektro- und Verbrennungsmotor vereinen, Reichweitenangst nehmen und den Einstieg in die Elektromobilität erleichtern. Doch eine aktuelle Studie warnt vor versteckten Kosten und zweifelt die Umweltbilanz deutlich an.

Fahrzeuge mit Plug-in-Hybridantrieb (PHEV) verfügen über eine Batterie, können aber auch mit Benzin oder Diesel betrieben werden. Für viele Käufer klingt das nach einer flexiblen Lösung. Doch laut einer Untersuchung des europäischen Verkehrsverbands Transport & Environment (T&E) schneiden die Modelle im Alltag wesentlich schlechter ab als von Herstellern beworben. Daten aus dem realen Fahrbetrieb von mehr als 127.000 im Jahr 2023 verkauften PHEV zeigen, dass sie fast so viel CO2 ausstoßen wie klassische Verbrenner.

Hybride fahren kaum mit Strom

Im Durchschnitt fahren die Autos nur zu einem kleinen Teil elektrisch. Selbst im Elektromodus verbrauchen sie noch rund drei Liter Benzin pro 100 Kilometer und stoßen dabei 68 Gramm CO2 pro Kilometer aus. Für die Halter bedeutet das zusätzliche Kosten von etwa 500 Euro jährlich, wie T&E errechnet hat.

Der Verband sieht in den Ergebnissen auch ein Signal an die EU, die ab 2035 nur noch emissionsfreie Neuwagen zulassen will. Automobilverbände und einige Politiker fordern jedoch Ausnahmen für bestimmte Hybridmodelle. Bundeskanzler Friedrich Merz etwa plädiert dafür, um die deutsche Autoindustrie zu entlasten. T&E-Geschäftsführer Sebastian Bock hält das für den falschen Weg. Plug-in-Hybride dürften nicht zum „trojanischen Pferd“ der Flottenregeln werden, warnt er.

Deutsche Autobauer fuhren lange auf Hybride ab

Deutsche Hersteller hatten in den vergangenen Jahren stark auf Hybridfahrzeuge gesetzt, um ihre CO2-Flottengrenzwerte einzuhalten und Strafzahlungen zu vermeiden. Doch mit den geplanten EU-Verschärfungen wird diese Strategie an ihre Grenzen stoßen. Bock fordert deshalb ein Umdenken: Die Regierung müsse die Branche aus der „technologischen Sackgasse“ führen, damit der Standort zukunftsfähig bleibe.

Ein Kernproblem der Technik liegt laut Studie im realen Nutzungsverhalten. Während offizielle Tests davon ausgehen, dass Plug-in-Hybride zu über 80 Prozent elektrisch fahren, liegt dieser Anteil in der Praxis nur bei etwa 27 Prozent. Dadurch stoßen die Autos im Schnitt 135 Gramm CO2 pro Kilometer aus – nur rund 19 Prozent weniger als herkömmliche Fahrzeuge. Im Labor werden dagegen Einsparungen von bis zu 75 Prozent ausgewiesen. Selbst im Elektrobetrieb ist der reale CO2-Ausstoß mehr als achtmal so hoch wie angegeben.

Hinzu kommt: Je größer die Batterie und die versprochene Reichweite, desto höher sind oft Gewicht, Verbrauch und Emissionen. Auf Autobahnen oder bei Steigungen springt häufig der Verbrenner an, weil der E-Motor nicht genug Leistung liefert. So entsteht ein paradoxes Ergebnis: Mehr E-Technik führt nicht zu mehr Effizienz.

Die EU hat auf diese Diskrepanz bereits reagiert. Künftig sollen die offiziellen Werte schrittweise an den tatsächlichen Fahrbetrieb angepasst werden. Das erhöht den Druck auf Hersteller, mehr reine E-Autos zu verkaufen, um ihre Gesamtbilanz auszugleichen. Doch die Industrie versucht, diese Änderungen zu bremsen. T&E kritisiert das scharf: Europäische Hersteller würden Gesetze torpedieren, die ihnen eigentlich helfen sollen, international wettbewerbsfähig zu bleiben.

Währenddessen gewinnen chinesische Hersteller weiter Marktanteile mit günstigen und effizienten Elektroautos. Europas Autobauer können zwar versuchen, den Verbrenner so lange wie möglich zu verteidigen, doch die Realität holt sie ein – spätestens dann, wenn Kundinnen und Kunden merken, dass sich der angebliche Kompromiss Plug-in-Hybrid finanziell und ökologisch kaum lohnt.


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