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Genfer Autosalon

China statt Europa: Genfer Autosalon ohne Mercedes, BMW oder Porsche

BYD Atto 3, BYD Dolphin und BYD Seal
BYD Atto 3, BYD Dolphin und BYD Seal; Quelle: Pressefoto

Der Genfer Autosalon ringt um einen Platz als weltweit führende Leitmesse der Automobilbranche. Die Anzahl der Aussteller ist in den letzten Jahren dramatisch gesunken. Der Heimatkontinent der Veranstaltung ist fast gar nicht mehr vertreten, ein anderes Land dafür umso mehr.

Der 91. Genfer Autosalon verstand sich lange als eine Leitmesse der Branche, weit über die Grenzen der Schweiz hinaus war die Veranstaltung Treffpunkt für alle Größen aus allen Teilen der Welt. Das hat sich gründlich geändert: Noch 30 internationale Aussteller sind auf der aktuellen Ausgabe der Messe präsent, 2019 waren es noch 90.

Europa glänzt durch Abwesenheit

Besonders ernüchternd: Die europäischen Größen sucht man in Genf vergebens. Kein Porsche, kein BMW, kein Mercedes ist auf dem Autosalon zu finden. Von den großen europäischen Marken ist nur Renault nach Genf gekommen, mit einer Botschaft: Wo immer es noch Autoshows in Europa gibt, sei man dabei, so Claudia Meyer, Managing Direktorin der Franzosen gegenüber Tagesschau.de. Ein deutliches Bekenntnis zur Veranstaltung klingt anders.

Genfer Autosalon: China ist überall

Wo die Europäer bereits seit Jahren auf dem Rückzug sind, trumpfen neue Akteure groß auf und die kommen aus China. Die neuen E-Auto-Angreifer aus dem Reich der Mitte sind auf der Automesse überall präsent, so etwa BYD, der Konzern, der seit kurzem mit einem ersten, eigenen Containerschiff Autos für den deutschen Markt anliefert. BYD stellt seinen Meta-SUV Yangwang vor.

BYD hofft in Deutschland auf zweistellige Marktanteile in einigen Jahren, auch wenn man davon zumindest im Moment noch weit entfernt ist. Zudem ist in Ungarn auch eine eigene Fabrik geplant.

Messeveranstalter geben sich demonstrativ entspannt

Natürlich möchten die Veranstalter die Verzwergung ihrer Messe nicht als Bedeutungsverlust wahrgenommen wissen, auch wenn wohl genau das der Fall ist: Große Hersteller konzentrieren Kunden und Interessierte schon seit Jahren vermehrt auf ihren eigenen Firmenevents, so strömen dieses Jahr wohl nur noch rund 200.000 statt vor Jahren noch 600.000 Besucher nach Genf. Die Macher des Genfer Autosalon sprechen dennoch von einem Highlight für Autointeressierte, den Besuch will man ihnen durch ein üppigeres Unterhaltungsprogramm versüßen – etwa mit Fußball, wie gut, dass demnächst EM ist.

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