Nachhaltigkeit
ADAC fordert Kurswechsel beim Tanken: Mehr E10, weniger E5

Die meisten Autofahrer tanken nach wie vor lieber Super E5-Benzin, obwohl es teurer ist und der Umwelt mehr schadet als die Variante E10. Das muss aufhören, fordert der ADAC und bringt auch unpopuläre Maßnahmen ins Gespräch für den Fall, dass bloße Empfehlungen nichts bewirken.
Das hartnäckige Vorurteil, dass Super E10 dem Motor schade, hält sich weiterhin – dabei gilt das längst als überholt. Dennoch bevorzugen die meisten Autofahrer in Deutschland nach wie vor das klimaschädlichere Super E5. Für den ADAC ist das nicht mehr zeitgemäß. Gemeinsam mit Tankstellenbetreibern spricht sich der Club nun laut Medienberichten für eine Neuausrichtung der Kraftstoffregelungen aus.
„Die Politik sollte die Nutzung von Super E10 gezielt fördern“, sagt ADAC-Präsident Christian Reinicke. Fahrzeuge, die ab 2011 gebaut wurden, könnten E10 – mit bis zu zehn Prozent Bioethanol-Anteil – problemlos vertragen. Dennoch greifen viele Verbraucher weiterhin zum teureren E5, obwohl E10 häufig bis zu sechs Cent günstiger ist.
ADAC: Pflicht zum E5-Angebot nicht mehr sinnvoll
Derzeit sind Tankstellen gesetzlich verpflichtet, Super E5 anzubieten. Für Reinicke ist diese Regelung nicht mehr zeitgemäß: „In einem ersten Schritt sollte diese Verpflichtung auf E10 übertragen werden.“ Wenn das nicht ausreiche, müsse man auch über strengere Maßnahmen nachdenken – ob das ein mögliches Verbot von E5 einschließt, ließ er offen.
Auch die Tankstellenbranche befürwortet mehr Freiheit. Der Bundesverband Freier Tankstellen (bft) betont, dass E5 technisch kaum noch relevant sei. „Es ist Zeit für mehr Marktwirtschaft im Kraftstoffverkauf“, so Geschäftsführer Daniel Kaddik. Tankstellen, bei denen E5 weiterhin nachgefragt werde, könnten das Produkt freiwillig weiter anbieten – ein Verzicht auf die gesetzliche Pflicht schaffe Raum für alternative Kraftstoffe wie HVO, einen klimafreundlichen Diesel-Ersatz.
Kaum Wachstum bei E10-Anteil
Trotz Klimadebatte und Preisdruck stagniert der Marktanteil von E10: Laut Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) machte Super E5 im Jahr 2023 rund 67,5 Prozent der in Deutschland verkauften Benzinmenge aus. E10 lag bei 27,4 Prozent, Super Plus bei etwa 5,1 Prozent. Ein Jahr zuvor lag der E10-Anteil bei 26,4 Prozent – das Wachstum ist also nur noch minimal.
Zum Vergleich: 2020 lag der Anteil von E10 noch bei 13,9 Prozent, ein deutlicher Anstieg war insbesondere 2022 durch die hohen Kraftstoffpreise zu beobachten.
Beispiel Österreich: Mehr Freiheit, keine Probleme
ADAC-Präsident Reinicke verweist auf Österreich als Vorbild. Dort gibt es keine Pflicht mehr, E5 anzubieten – ohne negative Folgen. Auch der Wirtschaftsverband Fuels und Energie, der große Mineralölunternehmen und Markentankstellen vertritt, spricht sich für den Wegfall der E5-Pflicht aus. Dieser Schritt würde mehr Flexibilität schaffen, um auf veränderte Kundenbedürfnisse zu reagieren und klimafreundlichere Kraftstoffe ins Sortiment aufzunehmen.
Der Konsens: Ein Umdenken beim Tanken ist nötig – nicht nur aus Umweltgründen, sondern auch, um zukünftige Kraftstoffe wie HVO in die Versorgung zu integrieren. Super E10 könne dabei eine zentrale Rolle spielen.
Zuletzt wurde Tanken wieder teurer, wie wir in einer weiteren Meldung berichtet hatten – und das, obwohl die Ölpreise weiter niedrig sind.
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