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Verband warnt: Verbrenner-Aus für Firmenflotten bremst die Wirtschaft

Ein von der EU-Kommission geplantes, vorzeitiges Verbrenner-Aus für Firmenfuhrparks würde laut dem Bundesverband Betriebliche Mobilität e.V. (BBM) vor allem die Wirtschaft ausbremsen und nicht die Emissionen senken. Der Verband übt scharfe Kritik an den Plänen und fordert einen partnerschaftlichen Dialog anstelle von Zwang.
Geplante Elektro-Quote stößt auf Widerstand
Hintergrund der Debatte sind Pläne der EU-Kommission, eine verbindliche Elektro-Quote für Firmenfuhrparks einzuführen. Diese könnte ab 2027 bis zu 75 Prozent betragen und ab 2030 ein vollständiges Verbrenner-Verbot für Neufahrzeuge in Flotten bedeuten.
In einer Stellungnahme bezeichnet der BBM dieses Vorhaben als massiven Eingriff in die unternehmerische Freiheit. Nachdem Unternehmen und ihre Fuhrparks lange nicht als Schlüsselakteure der Verkehrswende wahrgenommen wurden, setze die EU nun auf die falschen Instrumente. Statt gezielter Förderung und partnerschaftlicher Lösungen solle der Wandel durch starre Reglementierungen erzwungen werden.
Pläne als realitätsfern eingestuft
Der Verband hält die Pläne für realitätsfern, da eine Umsetzung einen tiefgreifenden und innovationsfeindlichen Eingriff in die wirtschaftliche Entscheidungsfreiheit von Unternehmen bedeuten würde. Dabei wird ignoriert, dass gewerbliche Flotten bereits heute die Haupttreiber der Elektromobilität sind. Laut Zahlen von DAT und KBA entfallen über 60 Prozent der Elektroauto-Neuzulassungen auf den gewerblichen Bereich.
Um diesen Fortschritt fortzusetzen, müssten Unternehmen unterstützt und nicht gegängelt werden. Die Elektromobilität sei zwar ein relevantes Element der Mobilitätswende, aber kein Allheilmittel, das jederzeit und überall funktioniert. Insbesondere in ländlichen Gebieten, bei speziellen Anforderungsprofilen oder bei unzureichender Ladeinfrastruktur stoßen reine E-Fahrzeuge schnell an ihre Grenzen.
Maßnahmen greifen zu kurz
Bestehende politische Maßnahmen wie beschleunigte Abschreibungen greifen laut BBM deutlich zu kurz, da sie die führende Rolle des Leasings im Flottengeschäft völlig außer Acht lassen. Der Verband fordert stattdessen eine wirksame Förderung der Ladeinfrastruktur direkt in den Unternehmen und eine stärkere Qualifizierung der verantwortlichen Mobilitätsmanager.
Zudem warnt der BBM vor erheblichen fiskalischen Folgen: Die geplante Quote könnte zu jährlichen Steuerausfällen bei Mineralöl-, Lohn- und Umsatzsteuer von sieben bis acht Milliarden Euro führen.