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Deutscher Automarkt mit Dämpfer: Halbjahresbilanz 2025 im Minus

Autokauf vorwiegend online - Carwow-Pressefoto

Der deutsche Pkw-Markt hat das erste Halbjahr 2025 mit einem spürbaren Rückgang abgeschlossen. Insgesamt wurden laut Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) von Januar bis Juni rund 1,4 Millionen Pkw neu zugelassen. Dies entspricht einem Minus von fünf Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Auch der einzelne Monat Juni bestätigt den negativen Trend.

Schwacher Juni besiegelt Halbjahresminus

Im Juni 2025 kamen 256.193 Pkw neu auf die Straße, was einem deutlichen Rückgang von 13,8 Prozent gegenüber dem starken Vorjahresmonat entspricht. Zur Erinnerung: Der Juni 2024 war von massiven Vorzieheffekten geprägt. Der jetzige Rückgang normalisiert die Statistik, zeigt aber auch die aktuell vorherrschende Kaufzurückhaltung. Besonders die privaten Neuzulassungen gingen im Juni um 10,2 Prozent zurück, was auf eine anhaltende Verunsicherung der Verbraucher hindeutet.

Lichtblick bei Elektroautos

Entgegen dem schwachen Gesamtmarkt zeigen sich die alternativen Antriebe robust. Reine Elektroautos (BEV) konnten im Juni um 8,6 Prozent zulegen. Mit 47.163 Neuzulassungen erreichten sie einen Marktanteil von 18,4 Prozent. Noch stärker war der Zuwachs bei den Plug-in-Hybriden (PHEV), die um beeindruckende 66,4 Prozent zulegten und einen Marktanteil von 10 Prozent erreichten.

Für das gesamte erste Halbjahr ergibt sich für die reinen Stromer ein positives Bild: Mit insgesamt 265.180 Einheiten wurde ein Zuwachs von 35,1 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum verzeichnet. Der BEV-Marktanteil für das erste Halbjahr 2025 liegt damit bei 17,7 Prozent.

Anhaltende Kaufzurückhaltung und düstere Prognosen

Die Kehrseite des Elektro-Wachstums sind massive Verluste bei den klassischen Verbrennern. Die Neuzulassungen von Benzinern brachen im Juni um 34,6 Prozent ein, Diesel-Pkw verzeichneten einen Rückgang von 32,3 Prozent.

Branchenexperten wie Constantin M. Gall von der Beratungsgesellschaft EY sehen die Lage auf dem deutschen Automarkt weiterhin als angespannt. Die Nachfrage nach Neuwagen sei nach wie vor sehr schwach. Als Gründe nennt er die anhaltende Wirtschaftsflaute, die bei Firmen zu Investitionszurückhaltung und bei Privatleuten zu Sorgen um den Arbeitsplatz führt. Die weiterhin hohen Neuwagenpreise verschärfen die Situation zusätzlich und bremsen die Kauflaune der Verbraucher.


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