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Studie: E-Auto schon nach zwei Jahren klimafreundlicher als Verbrenner

Auto laden
Auto laden, Bild: Stockfoto

Eine neue Studie des International Council on Clean Transportation (ICCT) bestätigt eindrucksvoll die Überlegenheit von Elektroautos in der Klimabilanz. Entgegen oft geäußerter Vorbehalte ist der höhere CO2-Ausstoß bei der Produktion bereits nach weniger als zwei Jahren im normalen Fahrbetrieb ausgeglichen. Danach fährt ein Stromer deutlich sauberer als ein vergleichbarer Benziner.

Der gesamte Lebenszyklus im Fokus

Die Forscher des ICCT analysierten für ihre Studie die gesamten Lebenszyklusemissionen von Pkw in der Europäischen Union. Berücksichtigt wurden dabei nicht nur die direkten Emissionen im Fahrbetrieb, sondern auch der CO2-Ausstoß, der bei der Produktion des Fahrzeugs, der Batterie, der Kraftstoff- und Stromerzeugung sowie dem späteren Recycling anfällt.

Das zentrale Ergebnis: Über den gesamten Lebenszyklus betrachtet, verursacht ein batterieelektrisches Fahrzeug (BEV) in der EU zwischen 66 und 73 Prozent weniger CO2-Emissionen als ein Benziner. Dieser Wert basiert auf dem prognostizierten EU-Strommix für die Jahre 2025 bis 2044 und entspricht etwa 63 Gramm CO2 pro Kilometer für das E-Auto. Wird ausschließlich mit Strom aus erneuerbaren Energien geladen, sinkt der Wert sogar auf 52 Gramm.

Produktions-Rucksack schnell abgetragen

Zwar verursacht die Herstellung eines Elektroautos, vor allem durch die energieintensive Batteriefertigung, rund 40 Prozent mehr Emissionen als die eines Verbrenners. Dieser „CO2-Rucksack“ wird laut der Studie aber bereits nach rund 17.000 gefahrenen Kilometern vollständig kompensiert. Bei einer durchschnittlichen Jahresfahrleistung entspricht dies einer Nutzungsdauer von ein bis zwei Jahren.

Im direkten Vergleich emittiert ein durchschnittlicher Benziner über seinen Lebenszyklus 235 Gramm Treibhausgase pro Kilometer. Erdgasfahrzeuge schneiden mit 203 Gramm nur unwesentlich besser ab. Selbst der Einsatz von Biokraftstoffen, so die Studie, verbessert die Klimabilanz von Verbrennern nur geringfügig.

Hybride und Wasserstoff als Zwischenlösung

Auch Hybridfahrzeuge wurden untersucht. Vollhybride (HEV) senken die CO2-Emissionen im Vergleich zum reinen Benziner um etwa 20 Prozent, Plug-in-Hybride (PHEV) um rund 30 Prozent. Die Autoren merken jedoch an, dass dieser Vorteil bei PHEVs stark davon abhängt, ob die Fahrzeuge auch regelmäßig geladen werden.

Bei Brennstoffzellenfahrzeugen (FCEV) ist die Herkunft des Wasserstoffs entscheidend. Wird dieser, wie heute noch üblich, aus Erdgas gewonnen (grauer Wasserstoff), liegen die Emissionen bei 175 Gramm pro Kilometer. Nur mit grünem Wasserstoff, der mittels erneuerbarer Energien erzeugt wird, sinkt der Ausstoß auf klimafreundliche 50 Gramm CO2.

Die Studie untermauert somit die Notwendigkeit des geplanten Verbrenner-Aus in der EU ab 2035, um die gesteckten Klimaziele im Verkehrssektor zu erreichen.


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