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Stellenabbau in Europa: Ford streicht 3.800 Stellen
Business. Der US-amerikanischen Autobauer Ford hat angekündigt in Europa 3.800 Stellen zu streichen.
Vor allem an den deutschen Standorten Köln und Aachen verlieren zahlreiche Angestellte ihren Job. Laut Tagesschau will der Konzern seine Belegschaft heute über den geplanten Stellenabbau informieren.
Im Zug der Umstellung von Autoproduktion auf Elektromobilität wird Ford bis zum Jahr 2025 etwa 4.000 Beschäftigte in Europa entlassen. Allein 2.300 Arbeitsplätze werden dabei an den deutschen Standorten Köln und Aachen gestrichen, hat Ford in einer Telefonkonferenz bekanntgegeben.
„Die heute angekündigten Maßnahmen richten die Produktentwicklungsorganisation und die Verwaltungsfunktionen von Ford in Europa auf ein kleineres, fokussierteres und zunehmend elektrisches Produktportfolio aus“, sagte Deutschland-Chef Martin Sander. Hierzulande beschäftigte Ford zuletzt rund 19.000 Menschen. Ende Januar hatte Ford bereits für Furore gesorgt, als der Hersteller mitteilte, er diskutiere den Verkauf seines Werks in Saarlouis.
Köln am stärksten betroffen
Demnach sollen in den nächsten drei Jahren die meisten Jobs in der Kölner Entwicklungsabteilung wegfallen. Insgesamt will sich der Autobauer von 1.700 Entwickler:innen trennen. Hinzu kommen 600 Mitarbeiter:innen in administrativen Bereichen, der Marketingabteilung und im Vertrieb. In Köln arbeiten derzeit rund 14.000 Menschen für Ford, im Aachener Forschungszentrum circa 200.
Europaweit sind etwa 3.800 Stellen betroffen. Auch in Großbritannien und anderen Ländern wird Personal abgebaut. Der Ankündigung des Stellenabbaus waren wochenlange Verhandlungen mit der Gewerkschaft vorausgegangen. Details präsentiert die IG Metall in einer Pressekonferenz am Vormittag. Vorher solle die Belegschaft in Köln informiert werden. Der Betriebsrat hatte das Vorhaben bereits im Januar publik gemacht und damals sogar von einem drohenden Wegfall von bis zu 3200 Jobs in Köln und Aachen gesprochen.
Reaktion auf Elektro-Trend
Der US-amerikanische Autobauer befindet sich derzeit im Wandel. Der Konzern schwenkt relativ spät auf Elektromobilität um. Noch 2023 sollen die ersten in Europa hergestellten reinen Ford-Elektroautos in Köln vom Band rollen. Der Dauerschlager Ford Fiesta mit Verbrennungsmotor wird hingegen eingestellt. Für die Elektroproduktion investiert Ford zwar einen Milliardenbetrag in Köln, mit den nun bekanntgewordenen Plänen verliert die Stadt als Entwicklungsstandort des Konzerns aber an Bedeutung.
Nachdem Ford die Gewinnziele im vergangenen Jahr verfehlt hatte, reagiert der Hersteller nun mit einer radikalen Kur. Finanzchef John Lawler hatte bei der Bilanzpräsentation kürzlich „sehr aggressive“ Maßnahmen angekündigt, um die Kosten in Produktion und in der Lieferkette zu senken. In Europa weitete sich der Vorsteuerverlust im vierten Quartal auf 400 Millionen Dollar aus. Das waren doppelt soviel wie im Vorjahr – bei unverändertem Umsatz. Experten sehen den Personalabbau in den Bereichen Forschung und Entwicklung auch als eine Folge der Kooperation mit Volkswagen, von dem Ford die Lizenz zum Bau eines Elektroautos auf Basis des Elektrobaukastens MEB hat. Dadurch spart Ford Entwicklungskosten.
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