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Sportswashing-Vorwürfe: Katar wohl vor größerem Einstieg in Audis Formel 1-Aktivitäten
Das Engagement von Audi in der Formel 1 steht vor einer ungewissen Zukunft. Nach der Übernahme des Sauber-Teams, die inzwischen abgeschlossen ist, wird sich wohl doch nicht, wie zwischenzeitlich angekündigt, ein neues, großes Rennsportteam formieren. Viel mehr schlägt die Krise im VW-Konzern inzwischen auch auf Audi und die Formel1-Aktivitäten durch.
Laut übereinstimmenden Medienberichten steht der Verkauf von Anteilen des Formel 1-Teams an den Staatsfonds von Katar kurz bevor. Die Bekanntgabe soll spätestens beim Großen Preis von Katar erfolgen. Wie groß der verkaufte Anteil sein wird, ist noch unklar. Audi wird jedoch voraussichtlich die Mehrheit und damit die Kontrolle über das Team behalten.
VW-Krise bleibt nicht ohne Auswirkungen auf Audis Formel 1-Engagement
Der Schritt erfolgt offenbar vor dem Hintergrund der aktuellen Krise in der deutschen Automobilindustrie und den massiven Stellenstreichungen beim Volkswagen-Konzern. Ein kostspieliges Formel 1-Engagement ist in dieser Situation öffentlich nur schwer vermittelbar und auch intern umstritten. Mit einem neuen Investor – Berichten zufolge könnten die Kataris bis zu eine Milliarde Euro investieren – ließe sich die Teilnahme an der Formel 1 leichter rechtfertigen.
Die zusätzlichen Mittel könnten dringend benötigte Investitionen in den Standort Hinwil in der Schweiz ermöglichen, wo die Infrastruktur für ein wettbewerbsfähiges Werksteam noch im Aufbau ist. Auch im Bereich der Top-Ingenieure für das Chassis gibt es weiterhin Nachholbedarf. Die aktuellen Probleme spiegeln sich deutlich in den Ergebnissen wider: Sauber liegt in der Formel 1-Weltmeisterschaft 2024 abgeschlagen auf dem letzten Platz, ohne einen einzigen Punkt.
Kritische Stimmen zu Katar: Vorwurf des „Sportswashing“
Geschäftliche Beziehungen zwischen Volkswagen und Katar bestehen bereits. Die Qatar Holding LLC ist mit 17 Prozent der drittgrößte Anteilseigner des Volkswagen-Konzerns, nach Porsche SE (53,3 Prozent) und dem Land Niedersachsen (20 Prozent). Für Katar wäre der Einstieg in die Formel 1 jedoch keine Premiere im Sportbereich: Der Staatsfonds war ein Hauptsponsor der umstrittenen Fußball-WM 2022 und ist Miteigentümer des Fußballklubs Paris Saint-Germain.
Angesichts der bekannten Menschenrechtsverletzungen in Katar steht der Verdacht des „Sportswashing“. Das ist der Versuch, das Image des Emirats durch Sportveranstaltungen aufzupolieren – immer wieder im Raum. Dies war bereits während der Fußball-WM und beim Katar-Grand-Prix der Formel 1 ein häufig geäußerter Kritikpunkt.
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