Kooperation
Schmieden Mercedes und BMW eine Motoren-Allianz?

Eine ungewöhnliche Kooperation deutet sich da an in der deutschen Autobranche, aber in der Krise darf es offenbar keine Denkverbote geben: BMW und Mercedes-Benz könnten künftig begrenzt zusammenarbeiten.
In der deutschen Autoindustrie könnte es zu einer ungewöhnlichen Zusammenarbeit kommen: BMW und Mercedes-Benz loten laut einem Bericht des Manager Magazins eine Kooperation bei Benzinmotoren aus. Dieselaggregate sind dabei offenbar nicht Teil der Gespräche.
Über was wird gesprochen?
Konkret soll BMW ab 2027 Vierzylinder-Motoren an Mercedes liefern, während Mercedes im Gegenzug Getriebe nach München schicken könnte. Ziel wäre es, Kompetenzen zu bündeln, Skaleneffekte zu erzielen und Kosten in der Entwicklung zu senken. BMW könnte so die Motorenproduktion im Werk Steyr auslasten, während Mercedes die Fertigungskapazitäten in Stuttgart-Untertürkheim stärkt.
Ob das Projekt tatsächlich umgesetzt wird, ist noch unklar. Beide Hersteller kommentierten die Spekulationen bislang nicht.
Beide Unternehmen stehen unter Druck
Sowohl BMW als auch Mercedes stehen unter erheblichem Druck. Auf dem wichtigen chinesischen Markt verlieren beide Konzerne zunehmend Marktanteile an lokale Wettbewerber wie Aito oder Li Auto. In den USA, dem zweitgrößten Automarkt der Welt, erschweren hohe Importzölle das Geschäft zusätzlich. Ein gemeinsames Motorenprojekt könnte hier helfen, mehr lokale Wertschöpfung nachzuweisen – eine Forderung, die US-Präsident Donald Trump schon länger erhebt.
Beide Unternehmen betreiben in den USA große SUV-Werke und beschäftigen zehntausende Mitarbeiter, Motoren fertigen sie dort bislang jedoch nicht. Ein Alleingang wäre kaum rentabel – gemeinsam könnte sich die Investition lohnen, zumal der US-Markt für Verbrenner weiterhin stark ist, während Elektroautos nur langsam Fuß fassen.
Skepsis bleibt
Dennoch ist die Idee nicht unumstritten. Der Verbrennungsmotor gilt nach wie vor als Herzstück der Ingenieurskunst, an ihm hängen zahlreiche Arbeitsplätze. Mercedes verfügt zudem mit den seit 2016 eingeführten FAME-Motoren über eine breite Palette an Triebwerken, darunter den Vierzylinder M254. Zwar sollte dieses Motorenprogramm eigentlich das letzte große Verbrennerprojekt der Schwaben sein, doch die gescheiterte „Electric-only“-Strategie zwingt zu einer Neubewertung.
Ein BMW-Motor käme wohl vor allem für größere Modelle wie C-Klasse oder GLC infrage. Eine echte Angebotslücke bestehe allerdings nicht, was die Skepsis innerhalb von Mercedes verstärkt.
Analysten: Zusammenarbeit wäre sinnvoll
Branchenexperten sehen dennoch Chancen. „Da der Markt für Verbrennungsmotoren strukturell schrumpft, sind Kostensynergien entscheidend, um die Rentabilität in der Antriebsfertigung zu sichern“, sagt Patrick Hummel von der UBS.
Ob BMW und Mercedes tatsächlich den Schritt zu einer Motorenallianz wagen, bleibt offen, noch steht der Ingenieursstolz einer solchen Kooperation im Weg.
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