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SUVs und Co

Schlecht für Straßen und Brücken: Neuwagen werden immer größer

Autobahn bei Nacht
Autobahn bei Nacht, Quelle: Unsplash

Länger, breiter, schwerer: Deutsche Autobauer machen ihre neuen Modelle von Jahr zu Jahr größer, mit negativen Folgen nicht nur fürs Klima. Auch die Infrastruktur leidet unter den schweren Brocken, denn unsere Straßen und Brücken sind nicht für die Proportionen heutiger Neuwagen ausgelegt. Der Trend betrifft nicht nur SUVs.

SUVS als Vorbild: Immer schwerer

Autos werden immer größer, zumindest die Neuwagen der deutschen Autobauer wachsen seit Jahren unaufhörlich weiter. So wird Mercedes etwa seinen neuen CLA noch einige Zentimeter länger und breiter werden, wie der Autobauer ankündigt. Der neue CLA werde dann eher einer C-Klasse ähneln, heißt es. Die neue C-Klasse nähert sich der jetzigen E-Klasse an, die neue E-Klasse tendiert in Richtung aktueller S-Klasse, die jetzige S-Klasse wiederum wird ebenfalls größer.

Diese Entwicklung hin zu mehr Premium soll den Verkaufspreis und somit die Marge nach oben treiben. Auch die übrigen deutschen Autobauer lassen ihre Modelle weiter wachsen. Alle zwei Jahre werden die europäischen Neuwagen um einen Zentimeter breiter, das zeigt eine Untersuchung der Organisation Transport & Environment (T&E) – mit schädlichen Folgen.

SUVs setzen Straßen und Brücken zu

Die Masse an immer größeren und vor allem immer schwereren Fahrzeugen bedeutet eine deutliche Mehrbelastung für unsere Infrastruktur, mahnt der Verkehrsforscher Helmut Holzapfel im Handelsblatt. Straßen, Brücken und Garagen seien nicht für solche Brocken ausgelegt. Ein zwei Tonnen schwerer SUV verursache nicht doppelt so viele Schäden an der Infrastruktur, sondern etwa 16 mal so starken Verschleiß. Das sollte uns angesichts des ohnehin schon schlechten Zustands unserer Verkehrswege zu denken geben, die Belastung durch immer schwerere Fahrzeuge ist ein weiterer Faktor, der die Lebensdauer von Bauwerken und Straßen verkürzt, deren Sanierung ohnehin vielerorts zeitlich und kapazitätstechnisch kaum zu bewältigen ist.

Gigantische Investition für Erhalt Straßen und Brücken nötig

Wie anhand der zahlreichen Baustellen eindrücklich zu sehen, befinden sich Straßen und Brücken im Land in einem teils verheerenden Zustand, der Sanierungsrückstand scheint vielerorts kaum aufzuholen – und er ist teuer: Rund 280 Milliarden Euro werden bis 2030 für die Instandhaltung und den Ausbau von Verkehrswegen nötig, schätzt das Deutsche Institut für Urbanistik. Die Statistiker sehen erhebliche Mängel bei jeder dritten Straße und der Hälfte aller Brücken.

Nicht nur LKWs und Transporter, von denen in Zeiten des Paketbooms immer mehr auf den Straßen unterwegs sind, belasten die Infrastruktur, einen zusätzlichen Verschleißfaktor stellt die Masse an SUVs dar, die immer größer wird. Ein Neuwagen bringt heute etwa 1,7 Tonnen auf die Waage, rund 15% mehr als noch 2013. Alle deutschen Autobauer mit Ausnahme von Opel haben ihre Neuwagen in den letzten Jahren immer schwerer gemacht, die Gewichtszunahme liegt zwischen 9% und 19%, besonders BMW und Mercedes bauen immer schwerere Fahrzeuge, was auch dem Wunsch nach immer mehr Komfortfunktionen in den Fahrzeugen geschuldet ist.


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