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Umfragen zeigen

E-Auto-Probleme in Europa: Fehlende Ladepunkte und Gebrauchtwagen-Skepsis

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Wallbox, Quelle: Eren Goldman, Unsplash

Die Elektromobilität in Europa steht 2025 an einem entscheidenden Punkt – doch mehrere Punkte bremsen den Fortschritt. Während der Bestand an Elektrofahrzeugen stetig wächst, hinken der Ausbau der Ladeinfrastruktur und das Vertrauen in gebrauchte E-Autos deutlich hinterher. Zwei aktuelle Studien zeigen, wo die größten Herausforderungen liegen und welche Maßnahmen helfen könnten, diese E-Auto-Probleme zu lösen.

Fehlende Ladepunkte als zentrales Hemniss

Aktuell gibt es in der EU rund 910.000 öffentlich zugängliche Ladepunkte – weniger als ein Viertel des von der Europäischen Kommission festgelegten Ziels von 3,5 Millionen bis 2030. Bei der derzeitigen Ausbaugeschwindigkeit von rund 150.000 neuen Ladepunkten pro Jahr würde Europa 2030 nur etwa 1,7 Millionen erreichen. Damit bleibt die Ladeinfrastruktur eines der gravierendsten E-Auto-Probleme überhaupt.

Besonders deutlich wird das Problem in ländlichen Regionen: In Nordskandinavien, Zentraldeutschland, dem spanischen Binnenland und Südpolen liegen die Abstände zwischen den Ladepunkten teils bei über 40 Kilometern. Außerdem ermöglichen weniger als 10 % aller Ladepunkte schnelles Laden über 150 kW – ein weiterer Faktor, der viele Autofahrer laut DataPulse Research-Studie von Motointegrato.de von einem Umstieg auf Elektrofahrzeuge abhält.

Auch die Unterschiede zwischen den Ländern verdeutlichen die Dimension der E-Auto-Probleme in Europa:

  • Norwegen hat den höchsten Anteil an Schnellladern (30,8 %), aber nur durchschnittlich viele Ladepunkte.
  • Die Niederlande führen bei der Ladepunktdichte, bieten aber kaum Schnellladeoptionen (2,3 %).
  • Deutschland liegt mit 217 Ladepunkten pro 100.000 Einwohner und 15,9 % Schnellladeanteil im Mittelfeld.

Immerhin engagieren sich private Anbieter zunehmend im Ausbau. Supermarktketten wie Lidl und Kaufland betreiben bereits zehntausende Ladepunkte und tragen damit zur Entlastung eines der größten E-Auto-Probleme bei.

Gebrauchte Elektroautos: Vertrauen bleibt das größte E-Auto-Problem

Ein weiteres zentrales E-Auto-Problem zeigt sich auf dem Gebrauchtwagenmarkt. Obwohl das Angebot wächst, bleibt die Nachfrage gering. Laut einer Umfrage der BMW Bank können sich nur 45 % der Deutschen vorstellen, ein gebrauchtes Elektroauto zu kaufen.

Die Hauptsorgen der Befragten sind typisch für viele E-Auto-Probleme:

  • Zweifel an der Zuverlässigkeit der Batterie (56 %)
  • Angst vor geringer Reichweite (47 %)
  • Fehlende Lademöglichkeiten (41 %)
  • Befürchtetes Brandrisiko (34 %)
  • Unsicherheit über den Restwert des Fahrzeugs (33 %)

Nur 6 % der Befragten vertrauen einem gebrauchten E-Auto mehr als einem Verbrenner. Dabei zeigen sich jüngere Menschen unter 30 Jahren (67 %) und Familien (65 %) deutlich aufgeschlossener.

E-Auto-Probleme bremsen die Mobilitätswende – Lösungen sind in Sicht

Die Studien verdeutlichen: Die größten E-Auto-Probleme in Europa sind nach wie vor unzureichende Ladeinfrastruktur und mangelndes Vertrauen in gebrauchte Fahrzeuge. Ohne massiven Ausbau des Ladenetzes – insbesondere von Schnellladestationen – und ohne transparente Prüfung des SOH wird die Elektromobilität ihr Potenzial kaum ausschöpfen.