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Deutschland verliert bei der Elektromobilität den Anschluss

Elektroauto im Winter laden
Elektroauto im Winter laden; Quelle: Juice/unsplash

Eine aktuelle Studie der Unternehmensberatung Roland Berger zeigt: Deutschland fällt im internationalen Vergleich bei der Elektromobilität zurück, während China seine führende Position weiter festigt. Das abrupte Ende der staatlichen Förderung für Elektroautos hat hierzulande zu einem deutlichen Einbruch der Absatzzahlen geführt.

E-Auto-Absatz in Deutschland sinkt nach Förder-Aus

Laut dem „EV Charging Index 2025“ von Roland Berger ist Deutschland im weltweiten Ranking auf den fünften Platz abgerutscht. Hauptgrund dafür ist der Rückgang der Neuzulassungen nach der Streichung des Umweltbonus.

Trotz einer allgemeinen Wachstumsschwäche in wichtigen Märkten stieg der weltweite Anteil von reinen E-Autos an den Neuwagenverkäufen um fünf Prozentpunkte auf 25 Prozent. Positiv wird in der Studie vermerkt, dass der globale Ausbau der öffentlichen Ladeinfrastruktur voranschreitet. Insbesondere die zunehmende Zahl an Schnellladesäulen führt zu einer höheren Zufriedenheit der Nutzer mit dem Ladeerlebnis.

China dominiert den globalen Elektromarkt

An der Spitze des Rankings steht unverändert China, gefolgt von Norwegen, den USA und Großbritannien. Besonders Großbritannien konnte durch stark wachsende Verkaufszahlen und eine verbesserte Ladeinfrastruktur aufholen. Auch Portugal und die Türkei haben sich in der oberen Hälfte des Index positioniert. Südkorea bleibt trotz einer geringen Kundenzufriedenheit mit dem Ladesystem ein wichtiger Markt.

Adam Haley, Principal bei Roland Berger, erklärt, dass das Wachstum der Elektromobilität weltweit zwar anhält, sich regional aber sehr unterschiedlich entwickelt. „In weiten Teilen Europas führen Kostenprobleme, Schwierigkeiten in der Batterie-Lieferkette und politische Änderungen zu einem moderaten Wachstum“, so Haley. Während politische Unsicherheiten den Fortschritt in den USA bremsen, forciert China die Elektrifizierung des gesamten Ökosystems konsequent weiter.

Elektroautos sind im Alltag etabliert

Die Studie zeigt auch, dass das E-Auto für seine Besitzer ein zentraler Alltagsgegenstand geworden ist. Die Mehrheit der Befragten legt jährlich 10.000 Kilometer oder mehr zurück, und 73 Prozent nutzen ihr Fahrzeug an mindestens vier Tagen pro Woche.

Das Laden findet zwar nach wie vor überwiegend zu Hause statt (85 Prozent), jedoch werden global bereits rund 50 Prozent aller Ladevorgänge unterwegs durchgeführt.

Für den „EV Charging Index 2025“ wurden 12.000 Personen in 33 Ländern befragt. Die Bewertung der Märkte erfolgte anhand von Kriterien wie Marktgröße, Ladeinfrastruktur, Brancheninnovation und Kundenzufriedenheit.


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