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Interview

BMW will Laden vereinfachen, aber wie?

BMW iX Sport-Paket Phytonic Blue Frankreich
BMW iX Sport-Paket Phytonic Blue Frankreich; Quelle: BMW

BMW sieht sich selbst als Pionier im Bereich der Elektromobilität und lieferte Ende 2021 das einmillionste „elektrifizierte“ Fahrzeug an seine Kund:innen aus. Den Löwenanteil darunter machen indes Hybrid-Fahrzeuge aus, deren Elektroreichweite in Teilen äußerst sparsam genannt werden muss und in Zukunft vermutlich ohne Anpassung auch nicht mehr staatlich gefördert werden wird. Nun veröffentlichte der Konzern ein Interview, in dem er erklärt, wie er in Zukunft das Laden vereinfachen möchte, und komfortabler gestalten. Konkrete Anreize sucht man neben einer Bestandsaufnahme allerdings vergeblich.

BMWs Plug-in-Hybride verkauften sich im ersten Halbjahr besser als davor, die Elektroautos auch. 117.178 Plug-in-Hybride (+ 139,4 Prozent) konnte man in diesem Zeitraum verkaufen, und immerhin 36.089 vollelektrische Fahrzeuge (+ 183,9 Prozent).

Die BMW Group rangierte im ersten Halbjahr 2021 weltweit auf Rang 5. Die Verkaufszahlen im Bereich vollelektrischer Fahrzeuge (BEV) würde aber diesen Platz nicht rechtfertigen. Nur dank der vielen verkauften Plug-in-Hybride (PHEV) landet man derart weit vorn. Zum Vergleich: Tesla konnte in der ersten Jahreshälfte 2021 332.000 Fahrzeuge weltweit verkaufen. Dies sind natürlich allesamt BEV.

Einfacheres Laden mit BMW?

BMW erklärt, so heißt es in der Einleitung zu einem eigens veröffentlichten Interview, das Laden zur Chefsache. Leider wird dabei als Erstes direkt die Politik in die Verantwortung genommen, und der Gemeinplatz bemüht, dass in dicht besiedelten urbanen Gebieten und auf Langstrecken die Ladeinfrastruktur noch nicht mithalten kann mit dem Wandel hin zur Elektromobilität.

BMW Charging europaweit

Wir erfahren aber in jedem Fall, dass es mit BMW Charging und Mini Charging eine Möglichkeit gibt, europaweit 250.000 Ladepunkte mit nur einer Karte anzusteuern. Die entspräche einer Netzabdeckung von 90 Prozent. In den „Top 5“ Märkten läge die Quote sogar bei 95 Prozent. Dies betrifft allerdings nur öffentlich verfügbare Ladestationen. Die ermöglichen häufig kein besonders schnelles Aufladen und eignen sich hauptsächlich für die Nutzung vor Ort, beim Einkauf, wenn man mal an einem anderen Ort zu Besuch ist, oder im Rahmen von Kurzurlauben und Städtetrips.

Kostentransparenz?

Weiterhin schafft BMW eine Kostentransparenz. Denn mit dem Active-Tarif zahlen Kund:innen eine Monatsgebühr von 5 Euro und können dann für 33 Cent pro Kilowattstunde AC-Laden und für 39 Cent pro Kilowattstunden DC-Laden. Über eine Kooperation mit Ionity gibt es für weitere 13 Euro im Monat dann Aufladen für 35 Cent pro Kilowattstunden an Ladepunkten an der Autobahn. Diese Information ist hilfreich für potenzielle Kund:innen.

Wallbox zu Hause?

Im Interview betont BMW außerdem den Komfort vom Aufladen zu Hause, allerdings als Antwort auf die Frage nach den längeren Ladezeiten im Vergleich zum normalen Tanken. Entsprechend kann man an dieser Stelle sagen, dass man bislang keine Antwort auf die Frage nach dem längeren Laden gefunden hat.

Schnellladen mit Ionity

Zum Glück kommt man wenig später aber noch einmal auf das Thema zu sprechen. Das Schnellladenetzwerk mit Ionity wird noch mal thematisiert. Wir erfahren, dass BlackRock rund 700 Millionen Euro investiert hat, um den Ausbau zu beschleunigen. 2025 werde dadurch das Ladenetzwerk dann 7.000 Ladepunkte umfassen. In 10 Minuten könne man beim BMW i4 160 Kilometer Reichweite aufladen.

Es gibt aber daneben das Plug-and-Charge-System mit sogenannten Ultraschnellladern mit 800-Volt-Technologie. Da könnte man unter Umständen in nur 5 Minuten 100 Kilometer Reichweite nachtanken. Zum Beispiel unterstützen das der Porsche Taycan, der Audi E-Tron, der Hyundai Ioniq 5 oder der Kia EV6, und in Zukunft einige andere Autos. Von BMW gibt es noch kein solches Fahrzeug, möglicherweise wird es diese ab 2025 geben.

Ladepunkte finden

In puncto E-Mobilität ist es auch wichtig, zu wissen, wo sich die Ladestationen befinden. BMW betont im Interview, dass die eigene Navigation und aber auch die Apps für BMW Charge und Mini Charge Kund:innen zu allen möglichen Ladepunkten navigieren können.

Laden 2022?

BMW verspricht eine Integration der verfügbaren Informationen auch in die Apps myBMW und MINI für das kommende Jahr. Das ist allerdings nur ein Schritt, der den Download einer zweiten App unnötig macht und nicht das Laden an und für sich voranbringt.

Der Konzern möchte außerdem die Abdeckung bei Ladepunkten auf über 90 Prozent auszubauen. Das macht es zwar für BMW-Kund:innen einfacher, aber ein Invest in mehr Ladepunkte ist damit nicht zwangsläufig verknüpft. Vielmehr ist das ein Ausbau der Kooperationen. Auch möchte man Grünstrom-Kooperationen ausbauen und eventuell eine freiwillige CO₂-Kompensation integrieren. Derlei Kuhhandel beruhigt das Gewissen von Einzelnen, taugt aber nicht für die tatsächliche Energiewende.

Unter dem Strich erfahren wir im Interview vor allem, was BMW schon jetzt alles kann und müssen selbst erahnen, wo es möglicherweise noch hakt. Für die Zukunft gibt es keine konkreten Maßnahmen nachzulesen.


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