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VW: Wiedergutmachung im Fall von Sklavenarbeit in Brasilien erwartet

VW 1600
VW 1600; Quelle: Pressefoto

Business. Die Vorwürfe gegen den Volkswagen-Konzern in Brasilien scheinen unterhört. Im Fall der Sklavenarbeit und systematischen Menschenrechtsverletzung in hunderten Fällen in Brasilien fordert die Staatsanwaltschaft von Volkswagen Wiedergutmachung.

Hat es vor Jahrzehnten Sklavenarbeit auf der Amazonas-Farm eines Tochterunternehmens von Volkswagen do Brasil gegeben? Die für Arbeitsrecht zuständige brasilianische Staatsanwaltschaft ermittelt gegen den Vorwurf von Sklavenarbeit und Menschenrechtsverletzungen, die sich zwischen den Jahren 1974 und 1986 eignet haben sollen, heißt es in der Automobilwoche.

Die für Arbeitsrecht zuständige Staatsanwaltschaft hat am vergangenen Dienstag Gespräche mit den Anwälten des Autobauers in der Hauptstadt Brasília geführt. Aussagen der Anklagebehörde zufolge wurden weitere Dokumente angefordert, aus denen das Ausmaß der Schäden und die Zahl der betroffenen Arbeiter:innen ersichtlich werden soll.

Eine neue Anhörung wurde für den 29. September einberufen. Dann soll es auch eine schriftliche Stellungnahme von Volkswagen do Brasil geben.

„Die Staatsanwaltschaft ist zuversichtlich, dass wir am Ende die angemessene Wiedergutmachung haben werden“, so Rafael Garcia Rodrigues, zuständiger Staatsanwalt, zur Deutschen Presse-Agentur.

Volkswagen wollte ins Fleischgeschäft einsteigen

Die „Fazenda Volkswagen“, ein Großbetrieb mit Viehzucht, ist den Ermittler:innen zufolge eines der größten Unternehmungen im ländlichen Amazonasgebiet. Damals wollte der Autokonzern ins Fleischgeschäft einsteigen. Die Farm wurde in den 70er-Jahren gegründet und von der brasilianischen Militärdiktatur unterstützt. Das Farmgelände war rund 1.390 Quadratkilometer groß und hatte circa 300 Arbeiter:innen. Die Vorwürfe der Sklavenarbeit und Menschenrechtsverletzungen beziehen sich auf die für die Rodung zuständigen Leiharbeiter, die nicht direkt beim Tochterunternehmen angestellt gewesen sind.

Bereits 2019 begannen die Untersuchungen, nachdem die Staatsanwaltschaft belastende Unterlagen einer Forschungsgruppe für Sklavenarbeit an der Bundesuniversität von Rio de Janeiro bekommen hatte.

Staatsanwaltschaft sagt: VW ist verantwortlich

„Wir können versichern, dass wir die geschilderten Vorgänge auf der Fazenda Rio Cristalino sehr ernst nehmen“, sagte ein Sprecher der Volkswagen AG auf Anfrage, als die brasilianische Staatsanwaltschaft VW do Brasil vor zwei Wochen vorgeladen hatte. Aufgrund eines möglichen rechtlichen Verfahrens in Berlin wolle sich das Unternehmen aber nicht weiter zu den Vorwürfen äußern.

„Das, was auf der Fazenda passiert ist, stellt schwere Menschenrechtsverletzungen dar, auch weil Sklavenarbeit eingesetzt wurde“, sagte Staatsanwalt Garcia Rodrigues. „Da sie Eigentum von Volkswagen war, ist das Unternehmen auch dafür verantwortlich.“ Er sprach unter anderem von unzumutbaren Unterkünften mit miserablen Hygienebedingungen, Gefahren für die Gesundheit und fehlendem Trinkwasser. Es habe außerdem an frischen Nahrungsmitteln gemangelt. Zudem heißt es, bewaffnete Wachleute und ein System der Schuldknechtschaft hätten die Arbeiter:innen am Verlassen der Farm gehindert. Dies seien Merkmale moderner Sklavenarbeit.


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