2027 marktreif?
Volkswagen und Bosch wollen automatisiertes Fahren ermöglichen

Volkswagen und der Technologiekonzern Bosch treiben gemeinsam die Entwicklung von automatisiertem Fahren voran. Ab Mitte 2026 soll eine neue, gemeinsam entwickelte Softwareplattform verfügbar sein. Erste Serienfahrzeuge mit der Technik könnten bereits 2027 auf den Markt kommen.
Ein möglicher Kandidat für die Einführung ist der neue Elektrokleinwagen VW ID.1. Damit würde automatisiertes Fahren nicht länger nur im Premiumsegment verfügbar sein, sondern auch in deutlich günstigeren Fahrzeugen. Die beiden Unternehmen sprechen deshalb von „Millionen privater Autofahrer“, die von der neuen Technologie profitieren könnten.
Künstliche Intelligenz als Herzstück der neuen Plattform
Bei Volkswagen ist die Entwicklung in den Händen der Softwaretochter Cariad, die schon länger mit Bosch kooperiert. Eine Schlüsselrolle übernimmt dabei künstliche Intelligenz (KI). Sie soll Objekte erkennen, die Lenkung und Bremse steuern sowie komplexe urbane Verkehrsszenarien analysieren.
Ziel ist es, das Verhalten anderer Verkehrsteilnehmer frühzeitig zu erkennen, um mehr Sicherheit und Komfort zu bieten. Durch den Einsatz eines eigenen Quellcodes wollen VW und Bosch zudem klare Standards für Datenschutz und Sicherheit setzen – und sich damit unabhängiger von US-Konzernen machen.
Kostenvorteile durch hohe Stückzahlen
Laut Handelsblatt könnte der Preis für die Technik durch hohe Produktionsmengen und standardisierte Plattformen sinken. Wie teuer die Funktionen beim Autokauf werden, hängt von der jeweiligen Marke ab. Bosch plant zudem, die Technologie auch anderen Herstellern anzubieten, was den Verbreitungsgrad erhöhen dürfte.
Verschiedene Stufen des automatisierten Fahrens
Die geplante Plattform soll unterschiedliche Automatisierungsstufen abdecken.
- Level 2 (teilautomatisiert): Fahrende können längere Zeit die Hände vom Lenkrad nehmen, bleiben aber in der Verantwortung.
- Level 3 (hochautomatisiert): Der Autopilot übernimmt zeitweise vollständig die Kontrolle. Fahrerinnen und Fahrer dürfen in dieser Zeit lesen oder an Videokonferenzen teilnehmen. In Deutschland ist Level 3 derzeit nur bei zäh fließendem Verkehr auf Autobahnen bis 60 km/h erlaubt. Mercedes erhielt Ende 2024 eine Zulassung für 95 km/h.
Tests auf drei Kontinenten
Die automatisierten Fahrfunktionen werden derzeit in realen Verkehrssituationen getestet – in Europa, Japan und den USA. Zum Einsatz kommen der vollelektrische ID. Buzz sowie der Audi Q8. Im Laufe des Jahres sollen Hunderte weitere Testfahrzeuge dazukommen, um mehr Daten zu sammeln und die KI kontinuierlich zu verbessern.
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