Verbrenner-Aus
Geschenk an China: Experten sehen EU-Ausstieg aus dem Verbrenner-Aus sehr kritisch

Die EU verabschiedet sich vom Verbrenner-Aus. Auf Druck der Autoindustrie und mehrerer Mitgliedsländer, darunter Deutschland, wird der geplante Ausstieg aus den fossilen Antriebsquellen offenbar vollständig abgeräumt. Kritiker monieren diesen Schritt als Geschenk für China.
Die Europäische Union stellt ihre bisherigen CO2 Vorgaben für den Verkehrssektor offenbar grundlegend infrage. Nach Informationen aus Kommissionskreisen soll das vollständige Verbot neuer Benziner und Diesel ab 2035 nicht mehr umgesetzt werden. Branchenexperten warnen jedoch, dass die Entscheidung für die deutsche Autoindustrie nur kurzfristig Entlastung bringt und langfristig vor allem chinesischen Herstellern in die Hände spielt.
Freude bei Politikern, Kopfschütteln bei Experten
Auf dem CSU Parteitag wurde die Entwicklung als politischer Erfolg für den Verbrenner gefeiert. EVP Fraktionschef Manfred Weber erklärte gegenüber der Bild, die CO2 Vorgaben sollten ab 2035 nun eine 90 prozentige Flottenreduktion vorsehen, anstelle des bislang geplanten 100 Prozent Ziels. Auch für 2040 sei kein vollständiges Emissionsziel vorgesehen.
Autoexperten sehen darin jedoch einen gefährlichen Kurswechsel. CAR Direktor Ferdinand Dudenhöffer spricht gegenüber ntv.de von einem „Pyrrhussieg“. Die EU und die Hersteller glaubten, sich Zeit zu verschaffen, tatsächlich verschaffe man aber chinesischen Herstellern weitere Spielräume, ihren technologischen Vorsprung auszubauen. Bei Batterietechnik und Wertschöpfungsketten liege China bereits vorn, der Abstand drohe nun größer zu werden.
Fehlanreize leiten deutsche Autobauer in die Irre
Auch Branchenkenner Frank Schwope warnt, die Verschiebung der EU Ziele werde deutsche Hersteller dazu verleiten, weiter bedeutende Mittel in Verbrennertechnologien zu investieren, statt konsequent auf Elektromobilität zu setzen. Die E Mobilität sei bei stabilen politischen Rahmenbedingungen die klar überlegene Technologie mit großem Innovationspotenzial. Der Verbrenner gelte als technisch weitgehend ausgereizt.
Ähnlich bewertet der Automobilforscher Stefan Bratzel die Lage. Deutsche Hersteller müssten dringend in der Batteriezellfertigung aufholen, um international führend zu bleiben. Ohne deutliche Innovationsimpulse bei Kosten, Qualität und Technologie drohe der Verlust der Wettbewerbsfähigkeit. E Fahrzeuge deutscher Marken seien derzeit zu teuer im Vergleich zu chinesischen Angeboten.
Dudenhöffer hält neue Verbrennerentwicklungen angesichts der reduzierten Zielwerte für wenig sinnvoll. Er erwartet zudem, dass Brüssel bei Schwierigkeiten im Erreichen der 90 Prozent Ziele weiter nachgibt. Gleichzeitig baue China seinen technologischen Vorsprung aus. Der chinesische Markt ist bereits heute der weltweit größte für E Autos, während die USA unter Präsident Donald Trump wieder stärker auf Verbrenner setzen. Schwope verweist zudem auf Abhängigkeiten in der Batterielieferkette. Sollten chinesische Unternehmen den Export begrenzen, gebe es massive Probleme. Auch Umweltschützer kritisierten das Aus für das Verbrenner-Aus heftig und sprachen von einem schweren Rückschlag für Klimaschutz und Nachhaltigkeit in Europa.
Trotz der politischen Kehrtwende gehen Experten davon aus, dass die Elektromobilität sich global ohnehin durchsetzen wird. Das Aus des Verbrenner Aus könnte den Markthochlauf in Deutschland allerdings weiter bremsen und damit auch Investitionen in die Ladeinfrastruktur verzögern. Bratzel mahnt, dass Deutschland nur über technologische Führung wettbewerbsfähig bleiben könne. Verzögerungen und politische Unsicherheiten schadeten dem Industriestandort.
Experten begegnen auch Plug in Hybriden skeptisch. Sie hätten „zwei Systeme an Bord“ und würden vielfach wie reine Verbrenner genutzt, so Schwope. CSU Chef Markus Söder hält die geplante Aufweichung dennoch für unzureichend und fordert weitergehende Schritte. Für die Autoindustrie bleibt damit vor allem eines bestehen: Mangelnde langfristige Planungssicherheit.
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