Zölle
Erleichterung bei Autobauern: Trump mildert Autozölle etwas ab

Vorerst Aufatmen in der Autobranche: US-Präsident Donald Trump rudert bei den verhängten Autozöllen ein wenig zurück. Niemand weiß allerdins, ob die Entspannung von Dauer sein wird.
US-Präsident Donald Trump hat ein neues Dekret unterzeichnet, das Autoherstellern Zollvergünstigungen gewährt. Ziel der Maßnahme ist es, doppelte Zollbelastungen auf importierte Fahrzeuge und Materialien wie Stahl oder Aluminium zu vermeiden.
Wie ein Sprecher des US-Handelsministeriums mitteilte, sollen Hersteller künftig nur noch eine der beiden Zollarten zahlen müssen: entweder 25 Prozent auf importierte Fahrzeuge oder 25 Prozent auf importierte Materialien. Die Regelung gilt laut Medienberichten sowohl für US-Hersteller als auch für ausländische Unternehmen mit Produktionsstandorten in den USA, darunter BMW in South Carolina und Mercedes-Benz in Alabama.
Übergangsfristen für Importteile
Für Fahrzeuge, die in den USA produziert und verkauft werden, jedoch auf importierte Bauteile angewiesen sind, sieht das Dekret eine zweijährige Übergangsfrist vor. Vom 3. April 2025 bis 30. April 2026 gilt ein reduzierter Zollsatz von 3,75 Prozent, im darauffolgenden Jahr 2,5 Prozent. Ab Mai 2027 endet die Übergangsregelung. Damit will die Regierung den Unternehmen Zeit geben, ihre Lieferketten stärker in die USA zu verlagern.
Vor seiner Abreise nach Detroit betonte Trump, das Dekret solle der Automobilindustrie kurzfristig Luft verschaffen. In der Region Detroit haben unter anderem General Motors, Ford und Chrysler ihren Hauptsitz.
Importabhängigkeit bleibt ein Problem
Viele US-Werke – darunter auch die deutscher Hersteller – sind stark auf importierte Teile angewiesen. Deutsche Unternehmen liefern große Mengen Autoteile in die USA, sowohl für US-Hersteller als auch für ihre eigenen Werke vor Ort.
Trumps Ziel ist es, mit seiner Zollpolitik Investitionen und Arbeitsplätze in die Vereinigten Staaten zurückzuholen. Fachleute warnen jedoch, dass die höheren Einfuhrzölle zu steigenden Fahrzeugpreisen führen und sich negativ auf die Absatzzahlen auswirken könnten – mit potenziell negativen Folgen für die Beschäftigung.
Nach Angaben von Marktforschern wird rund die Hälfte der in den USA verkauften Fahrzeuge im Ausland montiert. Selbst US-Marken lassen viele Modelle in Ländern wie Mexiko fertigen. Zudem stammen bei in den USA produzierten Fahrzeugen nur etwa 40 bis 50 Prozent der Bauteile tatsächlich aus den Vereinigten Staaten.
Gemischte Reaktionen auf die neue Regelung
US-Handelsminister Howard Lutnick bezeichnete Trumps Initiative als bedeutenden Erfolg der amerikanischen Handelspolitik. Unternehmen, die bereits im Inland produzierten oder entsprechende Investitionen zugesagt hätten, würden gezielt unterstützt.
Auch führende US-Autohersteller wie General Motors äußerten sich positiv. Firmenchefin Mary Barra dankte dem Präsidenten für dessen Unterstützung der amerikanischen Autoindustrie. An den Börsen wurde das Dekret ebenfalls positiv aufgenommen – sowohl in New York als auch an den Märkten in Europa und Asien kam es zu Kursgewinnen.